Bei der SEPA Überweisung beauftragt der Kunde als auftraggebender Zahlungspflichtiger seine Bank dem Zahlungsempfänger einen Geldbetrag in der Währung EURO zukommen zu lassen.
Die Bank des Auftraggebers übermittelt die Überweisungsdaten und den Geldbetrag an die Bank des Begünstigten. Die Bank des Begünstigten schreibt dem Zahlungsempfänger den eingegangenen Betrag auf dessen Zahlungsverkehrskonto gut.
Beide Banken informieren jeweils ihren Kunden über die Belastung beziehungsweise über die Gutschrift auf dem Zahlungsverkehrskonto, beispielsweise via Kontoauszug.
Die zentrale Unterschiede des SEPA Überweisungsverfahren zum bisherigen nationalen DTA Verfahren sind die Verwendung des ISO 20022 SEPA Formats sowie die Einführung eines Cancellation Request, d.h. einer Aufforderung zur Rückgabe einer bereits gesendeten SEPA Überweisung mit Beantwortung seitens der Bank des Begünstigten entweder durch eine Resolution of Investigation (Negativrückmeldung = Ablehnung einer SEPA Rücküberweisung) oder ein Return (Positivfall = Rückgabe einer SEPA Überweisung).
Beteiligte Hauptakteure an der Ausführung einer SEPA Überweisung |
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Auftraggeber |
Der Auftraggeber veranlasst eine SEPA Überweisung, indem er seiner Bank eine entsprechende Weisung erteilt.
Der Geldbetrag für die SEPA Überweisung wird durch die Belastung eines angegebenen Zahlungsverkehrsgirokontos - dessen Kontoinhaber der Überweisende selbst ist - zur Verfügung gestellt. |
Bank des Überweisenden * |
Die Bank des Auftraggebers erhält den SEPA Überweisungsauftrag und führt - sofern das Zahlungsverkehrsgirokonto ausreichend gedeckt ist - in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des SEPA Verfahrens und gemäß den übermittelten Überweisungsinformationen eine SEPA Zahlung zugunsten des Kontos des Begünstigten über die Bank des Begünstigen aus. |
Bank des Begünstigten * |
Die Bank des Begünstigten erhält den SEPA Überweisungsbetrag und schreibt diesen in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des SEPA Verfahrens und gemäß den übermittelten Überweisungsinformationen dem Konto des Begünstigten gut. |
Empfänger |
Der Begünstigte ist der in der SEPA Überweisung angegebene Kunde, der den Betrag durch Gutschrift auf seinem Zahlungsverkehrsgirokonto - welches er bei der Bank des Begünstigten führt - erhält |
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* Bank des Überweisenden und Bank des Begünstigten können derselbe Teilnehmer sein |
Indirekt sind noch weitere Parteien an der Anwendung des SEPA Überweisungsprozesses beteiligt:
CSM |
Clearing and Settlement Mechanisms versteht man eine Einrichtung wie z.B. ein Automated Clearing House (ACH). Mit CSM wird jedoch nicht nur eine einzige Einrichtung bezeichnet, sondern auch Clearing und Settlement Funktionen, die von verschiedenen Akteuren durchgeführt werden. |
Zwischengeschaltete Banken |
Die Banken des Überweisenden und die Banken des Begünstigten können - sofern diese nicht selbst direkte Teilnehmer in einem CSM sind – für die Ausführung und Entgegennahme von SEPA Überweisungen geeignete Zahlungsverkehrsdienstleister beauftragen, die die benötigte CSM Funktion abdecken können. |
Sowohl die Bank des Überweisenden als auch die Bank des Begünstigten sind unabhängig von der Wahl der Mittel oder Parteien für die Einhaltung ihrer Verpflichtungen aus dem SEPA Regelwerk (SEPA Rulebook SCT) verantwortlich.
Im nachfolgenden Schaubild werden die SEPA Einlieferungszeiten beim SEPA Clearer skizziert.
Anmerkung:
Beschleunigter SEPA Massenzahlungsverkehr seit dem 01.01.2012 mit D+1
Ein vom Auftraggeber vervollständigter SEPA Überweisungsauftrag wird über sein kontoführendes Kreditinstitut nach Prüfung auf Vorhandensein aller erforderlichen Daten, der Unterschrift sowie nach einer Plausibilitätskontrolle der internationalen SEPA Kontonummer (IBAN) und der internationalen SEPA Bankleitzahl (BIC) an dem Bankgeschäftstag ausgeführt, an dem das Zahlungsverkehrskonto des Auftraggebers belastet wird
Die Auftraggeber Bank sendet die SEPA Zahlungsanweisung in Form eines Clearingdatensatzes an den ausgewählten Clearing & Settlement Mechanismus und stellt frühzeitig dem Kreditinstitut des Begünstigten - welches das Settlement des Überweisungsbetrages durchführt - den Clearingdatensatz zur Verfügung.
Eine SEPA Überweisung erfolgt von einem Auftraggeber (Zahlungspflichtigen) an einen Begünstigten (Zahlungsempfänger) über die eigene Bank (Bank des Auftraggebers), über ein Clearing- und Abrechnungssystem und über die Bank des Begünstigten. |
Nach Prüfung des Clearingdatensatzes schreibt das Kreditinstitut des Begünstigten den Überweisungsbetrag auf dem Konto des Begünstigten gut und stellt diesem die Informationen zur Buchung zur Verfügung.
SEPA Überweisung (SEPA SCT) |
SEPA Nachrichtenfluss |
XML Message |
SEPA Credit Transfer Request |
Kunde an Bank |
SEPA PAIN.001 |
SEPA Payment Status Report |
Bank an Kunde |
SEPA PAIN.002 |
SEPA Interbank Credit Transfer |
Bank an Bank |
SEPA PACS.008 |
SEPA Return |
Bank an Bank
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SEPA PACS.004 |
SEPA Reject |
Bank an Bank |
SEPA PACS.002 |
SEPA Request for Cancellation |
Bank an Bank |
SEPA CAMT.056 |
SEPA Debit Notification SEPA Credit Notification |
Bank an Kunde |
SEPA CAMT.054 |
SEPA Payment Statement |
Bank an Kunde |
SEPA CAMT.053 |
SEPA Account Report |
Bank an Kunde |
SEPA CAMT.052 |
Die SEPA Gutschrift hat seit dem 01.01.2012 spätestens einen Bankarbeitstag nach Settlement zu erfolgen, d. h. D+1.
SEPA Gebührenteilung SHARE Bei den SEPA Überweisungen besteht eine klare Gebührensituation, denn jeder Bankkunde zahlt nur die Entgelte, die er mit seinem Kreditinstitut vereinbart hat und damit auch kennt. |
Fristgemäße Gutschrift beim Empfänger |
» Gutschrift spätestens am Folgetag (§ 675s BGB) |
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Kennzeichnung mit Codewort SALA oder PENS |
» Purpose Code: Information für den Zahlungsempfänger |
» Category Purpose Code: Information für die Banken |
Vermögenswirksame Leistungen |
» SEPA Purpose Code CBFF |
» Im strukturierten SEPA Verwendungszweck können Angaben zum Auftraggeber und Empfänger, aber auch zum Vertrag wie z.B. Jahr und Vertragsnummer ausgewiesen werden. |