Seit dem November 2011 erfolgt die Verrechnung von SEPA Transaktionen jeweils nach der Annahmeschlusszeit eines Verarbeitungsfensters mehrmals täglich in standardisierten Verrechnungsläufen über den SEPA Clearer der Deutschen Bundesbank.
Der SEPA Clearer ist als Nebensystem an die TARGET2 Plattform angebunden. Dem Hauptkonto (PM) wird im Payments Modul der TARGET2 Plattform ein technisches Unterkonto (Sub-Account) zugeordnet, über das alle eingelieferten und auszuliefernden Zahlungsnachrichten gebucht werden.
Die Buchungssätze können auch über das PM Konto eines anderen direkten TARGET2 Teilnehmers verrechnet werden, sofern dieser einer derartigen Nutzung zugestimmt hat.
Die für die Verrechnung notwendige Liquidität wird durch den SEPA Clearer (SCL) in entsprechender Höhe vor Beginn der jeweiligen Buchungszyklen automatisiert untertägig im Wege eines Liquiditätsübertrags vom PM Konto auf das zugeordnete Sub-Account transferiert.
Nach Abschluss der kompletten Verrechnungsprozedur erfolgt die automatisierte Übertragung eines (eventuell) aufgelaufenen Guthabens auf das zugeordnete Konto im Payments Module.
In einer vom Kunden eingereichten SEPA Datei kann der Hausbank anhand einer Batch Booking Kennzeichnung (Element ) pro Datei individuell mitgeteilt werden, ob die darin enthaltenen Datensätze als Sammel- oder Einzelbuchung auf dem Kundenkonto gebucht werden sollen.
Mit der Hausbank ist bilateral abzustimmen, ob die Verarbeitung von eingereichten Buchungssammlern nach dem Bruttoprinzip oder nach dem Nettoprinzip erfolgen soll.
Beim Brutto-Prinzip erfolgt die Buchung auf dem Kundenkonto immer in Höhe der Gesamtsumme der bei der Hausbank eingereichten Buchungsdatei. Die in der Datei eventuell fehlerhaften Datensätze werden von der Hausbank auf Einzelsatzebene oder alternativ auf Sammelsatzebene so gegen gebucht, dass sich der Saldo die Gesamtsumme der Buchungsdatei entsprechend um die Beträge der nicht verarbeitbaren Datensätze reduziert. Der Bankkunde kann die Informationen über die eingereichten, jedoch nicht gebuchten Datensätze mittels einer SEPA PAIN.002 Nachricht erhalten.
Beim Netto-Prinzip werden fehlerhafte Sätze seitens der Hausbank auf dem Kundenkonto nicht gebucht. Der Bankkunde erhält die Informationen über eingereichte, jedoch nicht gebuchte Datensätze mittels einer SEPA PAIN.002 Nachricht.
Als Nicht-Bankarbeitstag gelten alle Sonn- und Feiertage, sowie der Samstag, der 24. 12. und 31.12. Hat ein Bankkunde eine ausdrückliche Willenserklärung erteilt, treten §§ 193 und 675n BGB in Kraft.
Fällt ein Stichtag auf einen Nicht-Bankarbeitstag, verschieben sich alle Handlungen, für die der Bankkunde eine ausdrückliche Willenserklärung erteilt hat, auf den nächsten Bankarbeitstag.
Es ist für die Verarbeitung von SEPA Transaktionen empfehlenswert neue Verrechnungskonten einzurichten, um zwischen DTA- und SEPA Abwicklung besser abgrenzen zu können. Mit der Umstellung zum 01.02.2014 entsteht eine Übergangsphase, in der zeitlich überschneidend sowohl DTA- wie auch SEPA Transaktionen abgewickelt werden. Dieses ist insbesondere dann der Fall, wenn es im SEPA Betrieb zu DTA Überweisungs-und Lastschriftrückläufern kommt.
Selbiges gilt auch, wenn ein Unternehmen mit einem Go Live vor dem 01.02.2014 auf SEPA Verfahren umstellt, aber für eine zeitlich befristeten Parallelphase auch zusätzlich noch über das DTA Verfahren abwickelt bzw. abwickeln muss.
Im Bereich der SEPA Lastschrift (SDD) ist es - in Abhängigkeit der jeweiligen individuellen Geschäftsablaufprozesse - gegeben falls erforderlich, ein zusätzliches Verrechnungskonto als Zwischenkonto einzurichten, auf dem im Buchungslauf erstellte, jedoch auf Grund der Beachtung von Vorlauffristen noch nicht fällige Lastschriften gebucht werden.
Wichtigste Einstellungen im Customizing von Buchungslogiken |
» Routing Zahlweg (Input Channel/ Output Channel) |
» Umschlüsselung & Anreicherung |
» Valutasteuerung |
» Regeldefinition, Jobsteuerung |
» Technische/ Funktionale Validierung von Analyzing Tools (z.B. Umsatzrecherche) |
Rechtlich sind Kreditinstitute verpflichtet, ihren Kunden den Kontoauszug im vereinbarten Zeitraum zur Verfügung zu stellen. Wird also ein monatlicher Kontoauszug vereinbart, ist dieser – sofern der Ultimo auf einen Nicht-Bankarbeitstag (z.B. Sonntag) fällt – auf den Letzt möglichen Bankarbeitstag des laufenden Monats vorzuverlegen.
Da ein möglicher Rateneinzug zum Ultimo mit der Einführung von SEPA nicht vorverlegt, sondern erst am darauffolgenden Bank-Arbeitstag ausgeführt werden kann, hat dieses zur Folge, dass diese Buchung erst im nächsten Kontoauszug ersichtlich sein wird.
Der Saldo eines Zentralkontos muss zum Tagesabschluss immer auf „Null“ sein. Der Ausweis eines Saldos würde bedeuten, dass nicht alle Transaktionen ihrem Zielleitweg zugeordnet und aus dem System heraus weitergeleitet. Derartige Transaktionen müssen vor dem Tagesabschluss (oder mit ihm) nach CPD gebucht werden und dort innerhalb der nächsten 24 Stunden abgearbeitet werden.
Zahlungseingangs-und Zahlungsausgangs- Nebenbuchverrechnungskonten weisen Salden - je nach Datenerzeugung durch die Nebenbücher - auf.
Ein Saldo auf einem Zahlungsausgangs Nebenbuchkonto bedeutet beispielsweise, dass nicht alle vom Nebenbuch erzeugten Daten in den Systemen der Hausbank eingelesen/ gebucht worden sind. Dieses stellt aber in der Regel keinen Fehler dar, da nicht alle Daten bereits am Bereitstellungstag ausgeführt werden sollen.