In einem Releaseverbund werden verschiedene Auslieferungseinheiten zusammengefasst, die für spezifische fachliche Anforderungen eines Bereichs notwendig sind. Ein Releaseverbund bezeichnet somit die Zusammenstellung aller relevanten Releases der beteiligten Auslieferungseinheiten, die für eine fachliche Funktionalität oder einen Geschäftsprozess benötigt werden. Jedes Release innerhalb dieses Verbundes repräsentiert einen definierten und festgelegten Zustand einer Auslieferungseinheit.
Release Arten |
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Major Release |
» Größerer Entwicklungsumfang, längerer Testzeitraum |
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Minor Release |
» Kleinerer Entwicklungsumfang, kürzerer Testzeitraum |
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Sonder Release |
» Änderungen werden als Ausnahmefall produktiv gesetzt |
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Restriktionen: Verfügbarkeit der Testumgebung und konsistenter Testdaten muss gewährleistet sein |
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Emergency Release |
» Änderungen aufgrund von hoch priorisierten Incidents (Bug Fix, Hot Fix) |
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Patch Day |
» Korrekturauslieferung für eine Software (z.B. Sicherheitspakete, Kernelpatches, Service Packages) ohne Notwendigkeit von Integrationstests über mehrere Testsysteme |
Ziele und Zuständigkeiten eines Testumgebungsmanagements |
» Sicherstellung der technischen Verfügbarkeit einer konsistenten Testumgebung |
» Schaffung einer Transparenz über laufende Testaktivitäten |
» Koordination von Störungen innerhalb vereinbarter Testzeiträume |
» Unterstützung der Testkoordination bei deren Aufgaben |
» Begleitung des Aufbaus der Testumgebung |
» Klärung der Anforderungen an die Testumgebung und an die Testdaten |
» Koordination von Testdatenaktualisierungen (= Systemkopie der Produktionsumgebung) |
» Klärung von Fehlern und Störungen in der Testumgebung während der Testzeiträume |
» Information über geplante und ungeplante Ausfälle der Testumgebung für die Testzeiträume |
Ein Release durchläuft im Rahmen seines Lebenszyklus verschiedene Zustände:
Die Zustände eines Releases sind in der Regel außerhalb des Konfigurationsmanagementsystems (KMS) zu verwalten, da die Zustände nicht direkt aus dem KMS ersichtlich sind. Ein Zustandswechsel eines Releases erfordert unter Umständen eine Kennzeichnung (Labeling) im KMS, wie z.B. der Wechsel von „eingefroren“ zu „freigegeben“.
Sowohl für eingefrorene als auch für freigegebene Releases können Fehlerbehebungen erforderlich sein. Um den Pflegeaufwand zu minimieren, wird eine möglichst geringe Anzahl gleichzeitig eingefrorener oder freigegebener Releases angestrebt. Dies dient der Komplexitätsreduktion im Releasemanagement und der Effizienzsteigerung bei der Fehlerbehebung.
Zur Verringerung der Komplexität und zur Sicherstellung eines effizienten Releasemanagementprozesses wird empfohlen, freigegebene Releases zeitnah in die Produktionsumgebung zu überführen. Dies ermöglicht eine klare Strukturierung und erleichtert die Verwaltung der unterschiedlichen Releasezustände.