Im Kern des zentralen Releasemanagements steht die Koordination verschiedener operativer Releases aus diversen Projekten oder Zuständigkeitsbereichen, die auf einer gemeinsamen Testumgebung
zusammengeführt werden. Die Hauptziele dieses Managements liegen in der Planung und Einrichtung der Testumgebung, der Abstimmung der Freigabe- und Releasezyklen mit den jeweiligen operativen
Releases sowie der Pflege und Aktualisierung des zentralen Releasekalenders.
- Planung und Aufbau der Testumgebung
Sicherstellung, dass die Testumgebung die Anforderungen aller operativen Releases erfüllt und bereit für die Aufnahme von Tests ist.
- Abstimmung der Releasezyklen
Synchronisation der unterjährlichen Freigabe- und Releasezyklen, um die Kompatibilität und Koordination der verschiedenen Releases zu gewährleisten.
- Pflege des Releasekalenders
Aktualisierung des Kalenders mit geplanten Releases, einschließlich deren Abhängigkeiten und terminierten Produktionsstarts. Dieser Kalender dient als Grundlage für die übergreifende
Releaseplanung und -koordination.
- Pflege des Releasekalenders
Kontinuierliche Aktualisierung des Kalenders, Überwachung der Umgebungskonfigurationen und der Testdaten.
- Koordination und Konfiguration des Releaseverbundes
Zusammenführung abhängiger operativer Releases zu einem gemeinsamen Produktivsetzungstermin unter Berücksichtigung aller fachlichen und technischen Abhängigkeiten.
- Koordination und Konfiguration der Infrastruktur
Planung und Bereitstellung der erforderlichen technischen Infrastruktur für die Abnahmeumgebung des Releaseverbundes.
- Rücksetzung des Releaseverbundes
Bei Bedarf Rückführung des Verbundes in einen vorherigen Zustand zur Behebung von Problemen oder zur Durchführung weiterer Tests.
- Umplanung des Releaseverbundes
Anpassung der Planung bei Änderungen im Projektverlauf oder bei auftretenden Abhängigkeiten.
- Freigabe des Releaseverbundes
Formale Freigabe des Verbundes für die Produktionsumgebung nach erfolgreicher Testung und Abnahme.
- Einleitung von Sofortmaßnahmen
Schnelle Reaktion auf kritische Probleme oder Blocker, um die Stabilität und Funktionalität des Releaseverbundes zu gewährleisten.
Das zentrale Releasemanagement interagiert eng mit anderen Prozessen wie dem operativen Releasemanagement, dem Changemanagement und dem Rolloutmanagement. Diese Interaktionen sind entscheidend
für eine effiziente und effektive Durchführung von Releases, indem sie eine ganzheitliche Sicht auf alle Aspekte eines Releases bieten und sicherstellen, dass alle beteiligten Teams und
Abteilungen koordiniert zusammenarbeiten.
Der Releasekalender ist ein zentrales Werkzeug im Rahmen des Releasemanagements, das alle geplanten Software-Releases, deren Abhängigkeiten und geplante Termine für die Einführung in die
Produktionsumgebung für das aktuelle Geschäftsjahr beinhaltet. Durch die Pflege dieses Kalenders wird eine klare Übersicht über den Zeitplan aller Releases gewährleistet, was für die Koordination
und erfolgreiche Umsetzung der Releases unerlässlich ist.
- Erfassung geplanter Releases
Sämtliche geplanten Releases werden im Kalender verzeichnet, inklusive wichtiger Details wie Veröffentlichungsdatum, Verantwortliche und betroffene Systeme.
- Abhängigkeiten aufzeigen
Der Kalender stellt nicht nur die zeitliche Planung dar, sondern auch die technischen und funktionalen Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Releases. Dies hilft dabei, potenzielle Konflikte
frühzeitig zu identifizieren und zu lösen.
- Integration mit Betriebswartung
Neben den Releases werden auch geplante Wartungsarbeiten und deren Einfluss auf die Verfügbarkeit von Systemen im Kalender berücksichtigt. Dies stellt sicher, dass Releases nicht mit
Wartungszeiten kollidieren und die Systemstabilität gewährleistet bleibt.
Neben der Pflege des Releasekalenders ist die kontinuierliche Überwachung der Umgebungskonfigurationen und der für Tests benötigten Daten von großer Bedeutung. Dies umfasst:
- Überprüfung der Testumgebungen
Regelmäßige Kontrollen stellen sicher, dass die Konfigurationen der Testumgebungen den Anforderungen der bevorstehenden Releases entsprechen.
- Datenaktualität und -integrität
Die für Tests verwendeten Daten müssen aktuell und repräsentativ für die Produktionsumgebung sein, um aussagekräftige Testergebnisse zu gewährleisten.
- Frühzeitige Problemerkennung
Durch die kontinuierliche Überwachung können Probleme mit Umgebungskonfigurationen oder Testdaten frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor sie den Releaseprozess beeinträchtigen.
Die Koordination und Konfiguration von Releaseverbünden ist ein kritischer Schritt im Releasemanagement, der eine enge Zusammenarbeit zwischen dem zentralen Releasemanagement und allen anderen
beteiligten Rollen erfordert. Diese Phase beinhaltet die sorgfältige Abstimmung aller operativen Releases, um sicherzustellen, dass sie gemeinsam zu einem festgelegten Produktivtermin
implementiert werden können. Dabei müssen sämtliche fachlichen und technischen Abhängigkeiten berücksichtigt werden.
- Definition des Releaseverbunds
Identifizierung aller Komponenten und Abhängigkeiten zwischen den operativen Releases. Dies bildet die Grundlage für die Planung und Ausführung des Verbunds.
- Abstimmung der Rollen
Intensive Zusammenarbeit mit allen Stakeholdern, um die Planung zu verfeinern und sicherzustellen, dass alle Anforderungen und Abhängigkeiten berücksichtigt werden.
- "Frozen Zone" einrichten
Nach der finalen Bestückung der Abnahmeumgebung wird eine Sperrphase ("Frozen Zone") eingerichtet, während der grundsätzlich keine Änderungen erlaubt sind, um die Stabilität des
Releaseverbundes zu gewährleisten.
- Autorisierung von Änderungen
Sollten in der "Frozen Zone" dennoch Änderungen notwendig werden, müssen diese durch das Changemanagement und das zentrale Releasemanagement autorisiert und gemäß dem ITIL-Changeprozess
umgesetzt werden.
- Rücksetzung des Releaseverbunds
Fehlen wesentliche Komponenten oder liegen gravierende Probleme vor, kann eine Rücksetzung und Neuplanung des Releaseverbunds erforderlich sein.
- Umplanung bei Bedarf
Werden während der Koordinationsphase Probleme identifiziert, kann ein Rücksprung in die Planungsphase notwendig werden, um den Releaseverbund entsprechend anzupassen.
- Durchlauf von Quality Gates
Bevor ein Releaseverbund freigegeben werden kann, muss er vordefinierte Qualitätskontrollen durchlaufen, die sicherstellen, dass alle Anforderungen erfüllt sind.
- Formale Freigabe
Die endgültige Freigabe des Releaseverbundes für den Rollout in die Produktionsumgebung wird formal durch den Changemanager erteilt.
Die Koordination und Konfiguration der Umgebungsinfrastruktur ist ein zentraler Aspekt im Releasemanagement, der sicherstellt, dass alle notwendigen Tests und Vorbereitungen für ein Release in
einer kontrollierten und vordefinierten Umgebung durchgeführt werden können. Dabei spielt die Verwaltung und Zuweisung von Testumgebungen eine wesentliche Rolle.
- Planungsprüfung
Überprüfung der Projektplanung und der spezifischen Anforderungen an die Testumgebungen, um einen reibungslosen Integrations- und Testprozess sicherzustellen.
- Anmeldung zur Nutzung
Die potenziellen Nutzer der Umgebungen melden ihre Anforderungen beim zentralen Releasemanagement an, das die Koordination übernimmt.
- Überprüfung der Anforderungen
Das zentrale Releasemanagement prüft, ob die angeforderten Umgebungen verfügbar sind und ob die geplanten Tests mit den bestehenden Schnittstellen und Systemvoraussetzungen kompatibel
sind.
- Zuweisung der Umgebungen
Basierend auf der Prüfung und Verfügbarkeit werden die Umgebungen den Anforderungen entsprechend zugeordnet. Dabei wird darauf geachtet, dass keine Konflikte mit bereits geplanten Tests oder
anderen Nutzungsszenarien entstehen.
- Abstimmung mit dem Betrieb
Bei starken Einflüssen auf die produktiven oder vom Betrieb genutzten Umgebungen erfolgt eine enge Abstimmung mit den zuständigen Bereichen, um Störungen oder Konflikte zu vermeiden.
- Anpassung bei Widersprüchen
Sollten sich Widersprüche in den Anforderungen oder Ressourcen ergeben, wird nach Lösungen gesucht, die eine reibungslose Durchführung der Tests ermöglichen.
Das Hauptziel der Koordination und Konfiguration der Umgebungsinfrastruktur liegt in der effizienten Nutzung der verfügbaren Ressourcen, der Vermeidung von Konflikten zwischen verschiedenen Test-
und Entwicklungsaktivitäten und der Sicherstellung, dass alle Releases unter optimalen Bedingungen getestet und vorbereitet werden können.
Im Rahmen des Releasemanagements können Situationen auftreten, die eine unmittelbare Intervention erfordern. Diese können aus Sicherheitsproblemen, kritischen Fehlern oder anderen dringenden
Problemen resultieren, die eine schnelle Lösung verlangen, um schwerwiegende Auswirkungen auf den Betrieb oder die Sicherheit zu vermeiden.
- Datenkorrekturen ohne Softwareänderung
- Bei Problemen, die durch eine Korrektur der Daten ohne Änderungen an der Software behoben werden können, wird keine neue Softwareversion erstellt. Stattdessen erfolgt eine gezielte
Datenkorrektur, die direkt ausgeliefert und angewendet wird.
- Anpassung der Testumgebung bei Zeitmangel
- Wenn nicht ausreichend Zeit vorhanden ist, um eine geeignete Testumgebung für die Freigabe vorzubereiten, müssen die notwendigen Tests in einer bestehenden Umgebung, z.B. in der
Wartungsumgebung, durchgeführt werden. Hierbei ist eine enge Abstimmung zwischen dem Testleiter und dem Verantwortlichen der Wartungsumgebung erforderlich, um die Tests effizient und ohne
Beeinträchtigung des normalen Betriebs durchzuführen.
- Einsatz von Hotfixes bei akuten Problemen
- In Situationen, in denen keine Zeit für den regulären Auslieferungsweg bleibt, wird ein Hotfix erstellt und ausgeliefert. Dies sollte jedoch nur in Ausnahmefällen praktiziert werden,
da Hotfixes in der Regel ohne die umfassenden Tests auskommen, die für normale Releases vorgesehen sind.
Das Ziel der Sofortmaßnahmen ist es, die Kontinuität des Betriebs sicherzustellen und potenziell kritische Situationen schnell und effektiv zu lösen. Dabei gilt es, die Risiken abzuwägen und die
Integrität des Systems nicht zu gefährden