Die Qualität von Produkten und Dienstleistungen steht heutzutage im zentralen Mittelpunkt einer Kauf- und Vertragsentscheidung.
Die Bedeutung der Qualität als zentrales Entscheidungskriterium wird in der Regel inzwischen stärker gewichtet als der dafür zu vereinbarende (Kauf-) Preis.
Qualitätsfördernde Maßnahmen sind in einem Unternehmen daher unabdingbar.
Das Qualitätsmanagement in einem Unternehmen ist quasi ein Gestaltungskonzept der Unternehmensführung, um durch Mitwirkung aller Mitarbeiter eine kontinuierliche – auch kostenorientierte - Verbesserung aller Wertschöpfungsstufen und damit die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu erreichen.
Ein Teil des Qualitätsmanagements ist darauf ausgerichtet, Vertrauen in die Erfüllung der Qualitätsanforderungen zu erzeugen. Die gesamten Kosten, die durch Qualitätssicherungsaktivitäten entstehen sind gleichzeitig auch Kosten einer Fehlervorbeugung. |
Ein Qualitätsmanagement in einem Unternehmen bedeutet oftmals auch gleichzeitig ein organisatorisches Bindeglied zwischen den einzelnen Abteilungen in der Linienorganisation sowie zu tangierenden Projektorganisationen. Ein Reporting erfolgt dann an fachliche wie auch technische Steuerkreise, die in der Regel durch Führungskräfte des Unternehmens besetzt werden.
Im Rahmen der operativen Tätigkeiten unterstützt das 0ualitätsmanagement vorrangig die in Projekten eingesetzten Qualitätssicherer und hilft denen bei Fragestellungen zur Aus- und Durchführung der Arbeitsaufgaben. Letztendlich führt das Qualitätsmanagement für jedes Projekt eine formale Qualitätssicherung durch und prüft hierbei inhaltlich den Fertigstellungsgrad der vereinbarten Ergebnistypen.
Qualitätsanforderungen sind Angaben über die zu liefernden Eigenschaften eines Softwaresystems oder dessen Komponenten und können in 6 unterschiedliche Merkmale gruppiert werden.
Unter Qualität versteht man den Grad, in dem die Kundenerwartung von einem Softwaresystem, einer Komponente oder durch einen Prozess erfüllt wird.
Eine Softwarequalität ist somit die Gesamtheit aller Funktionalitäten und Merkmale eines Softwareprodukts, dessen Eignungsgrad sich dadurch abzeichnet, inwieweit festgelegte Erfordernisse erfüllt werden. |
Des Weiteren ist bei der gewünschten Softwarequalität zudem genau anhand von bestimmten Merkmalen bzw. Vorgaben zu beschrieben, in welcher Güte die Eigenschaften bzw. die vereinbarten Ergebnisse zu erfüllen sind.
Softwarequalität |
Eigenschaften, die sich auf die Eignung eines Systems beziehen |
Funktionalität |
» Angemessenheit » Flexibilität » Genauigkeit (Korrektheit und Richtigkeit der Umsetzung) » Interoperabilität (Fähigkeit mit anderen System zusammenzuwirken) » Konformität (Erfüllung Normen/ Vereinbarungen zur Funktionalität) » Ordnungsmäßigkeit (Erfüllung anwendungsspezifischer Normen) » Sicherheit (Verhinderung unberechtigter Zugriffe, Datenschutz) |
Zuverlässigkeit |
» Fehlerfreiheit/ Fehlertoleranz/ Fehlerrisiken » Reife » Wiederherstellbarkeit |
Benutzbarkeit (Usability) |
» Attraktivität » Bedienbarkeit (Anwendbarkeit) » Erlernbarkeit » Verständlichkeit (sprechende Namen, übersichtliche Gliederung) |
Effizienz |
» Verbrauchsverhalten (angemessene Leistungserbringung) » Zeitverhalten |
Wartbarkeit |
» Analysierbarkeit » Änderbarkeit (Modifizierbarkeit) » Stabilität » Testbarkeit (Prüfbarkeit) |
Portabilität (Übertragbarkeit) |
» Anpassbarkeit » Austauschbarkeit » InstallierbarkeitJacky001 » Koexistenz |
Hinweis: Softwarequalitätsmerkmale die in der Norm ISO 9126 definiert werden, bezieht sich auf die Produkt- und nicht auf die Prozessqualität. Jedes Qualitätshauptmerkmal lässt sich in weitere Merkmale untergliedern, die in der Norm als Teilmerkmale einer Funktionalität detailliert beschreibbar sind.
Das Qualitätsmanagement führt für jedes Projekt inhaltlich eine formale Qualitätssicherung hinsichtlich der vereinbarten Ergebnistypen durch.
Bei Wartungs- und Weiterentwicklungsarbeiten bzw. Fehlerbehebungen werden kontinuierlich in regelmäßigen Abständen sogenannte Audits durchgeführt.
Hyperlink: Rollen Skills - Qualitätsmanager
Grundsätzlich stehen bei allen Prüfungen auch die jeweiligen Compliance Anforderungen im Fokus.
Der Begriff „Projekt Review“ wird häufig anstelle des offiziellen DIN Ausdrucks „Projektaudit“ verwendet und wird durch ein dokumentiertes Vorgehen charakterisiert.
Unter einem Projekt Review ist eine regelmäßige Bestimmung des Projektstatus zu verstehen. Die Darstellung soll das Projekt analysieren, bewerten sowie festgestellte Abweichungen und mögliche Gegensteuermaßnahmen aufzeigen.
Ein Review dient grundsätzlich dazu Diskrepanzen zu den geplanten Ergebnissen aufzudecken, zu bewerten und Verbesserungspotenziale zu identifizieren. |
Ein Projekt Review dient zur Überprüfung von Projektteilen (Ergebnistypen) während eines Projektverlaufs und wird daher in der Regel dem Aufgabenbereich des Qualitätsmanagements zugeordnet.
Ein Review Objekt fasst alle erforderlichen Dokumente/ wesentliche Ergebnistypen zusammen, die einem Review unterworfen werden, dieses können sein:
• Arbeitsergebnisse
• Prozessbeschreibung, Handbücher, Arbeitsanweisungen
• Konzepte (Lastenhefte, Pflichtenhefte, Spezifikationen, Testkonzept)
• Projektpläne, Testpläne
• Designmodelle, Quellcode
• Testfälle
Projekt Reviews sollten mindestens beim Übergang zur nächsten Projektphase und nachweisbar final beim Projektabschluss durchgeführt werden. Hierbei sind die Befunde (Review Ergebnissee) zu den einzelnen Review Objekten zu klassifizieren und in einem Review Protokoll zu dokumentieren.
Die Befunde/ Ergebnisse der Review Durchführung werden in einem Review Protokoll nach einzelnen Review Objekten zusammenfassend klassifiziert und samt Status der Überarbeitung dokumentiert.
Das Review Protokoll dient:
• der Dokumentation von Review Ergebnissen (Aufzählung Befunde)
• dem Nachweis für die Durchführung von Reviews
• dem Nachweis für die Verfolgung von Review Ergebnisse
• der Verbesserung beim künftigen Review Vorgehen