Die Aufgabe eines Testrisikomanagements ist es, auf Risiken frühzeitig hinzuweisen und diese zu reduzieren.
Zudem kann durch eine strukturierte Risikoanalyse auch der Aufwand für Qualitätssicherungsmaßnahmen optimiert werden, indem die verfügbaren Ressourcen nicht über alle Aktivitäten gleichmäßig sondern unter Risikoaspekten verteilt werden.Damit werden Teile, die ein hohes Risiko für das Unternehmen beinhalten intensiver getestet, als welche mit geringem Risiko.
Eine Risikoanalyse wird in zwei Schritten vorgenommen: |
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1. |
Bewertung des Projektes |
Risiko, welches für das Unternehmen besteht, wenn das Projekt nicht rechtzeitig realisiert wird oder die Software nicht in der gewünschten Qualität fertig gestellt wird. |
2. |
Bewertung der Testobjekte |
Einzelne Testobjekte der Teststufen werden einer Risikobewertung (z.B. gemäß einer ABC Risikoanalyse) unterzogen. |
Nr. |
Risiko |
Maßnahme |
Eintrittswahrscheinlichkeit |
1 |
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2 |
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3 |
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4 |
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5 |
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Nachfolgend werden die Risiken beschrieben, bei denen mit möglichen Auswirkungen auf den gesamten Testprozess und die Produktion zu rechnen ist.
Änderung von Anforderungen |
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Sämtliche Änderungen von Anforderungen müssen im laufenden Testbetrieb beachtet werden und können zu einem Mehraufwand im Testbereich führen. Je später die Anforderungsänderungen bekannt werden, desto höher sind der Testaufwand und das Risiko, dass die damit verbundenen Modifikationen an bestimmten Softwarekomponenten nicht hinreichend getestet werden können und in der Produktion empfindliche Störungen des Geschäftsbetriebs auftreten. |
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Personal |
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Zur Durchführung der Aufgaben wird projektabhängig ein bestimmtes Kontingent an Fach- und IT-Spezialisten sowie gesonderten Vollzeit-Mitarbeitern im Testkernteam benötigt. Eine Beschränkung der benötigten Ressourcen führt unter Umständen zu Verzögerungen im Test- und Testprozessfortschritt und kann somit Auswirkungen auf den gesamten Zeitplan eines Projekts haben. |
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Projekt und Produktionsbetrieb |
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Softwarekomponenten und Prozesse, die aufgrund verspäteter Zulieferung, Zeitmangel oder Ressourcenknappheit nur unzureichend getestet werden können, stellen ein großes Risiko sowohl für den Zeitplan des Projekts, als auch für die Produktionsumgebung dar, da keine ordnungsgemäße Beurteilung über den Qualitätsstand der einzelnen Komponenten getroffen werden kann. Die möglichen Auswirkungen in der Produktion reichen hierbei von einzelnen Verzögerungen im Geschäftsbetrieb bis hin zu einem vollständigen Prozessstillstand. |
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Testwerkzeuge und Hilfsmittel |
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Zur Testfallerstellung, Testplanung, Testdokumentation und für das Test Reporting muss ein geeignetes Testtool eingesetzt werden, dessen konkrete Nutzung in ein separates Nutzungskonzept zu dokumentieren ist.
Zur Unterstützung des Abweichungsprozesses ist ein Ticketsystemsystem zu verwenden, welches sämtliche Fehler der Testdurchführung erfasst und verwaltet und zusätzlich auch geeignete Auswertungsmöglichkeiten zur Verfügung stellen kann |
Da einerseits für alle Testobjekte eine Risikoanalyse erforderlich ist, aber andererseits ein Testen auch nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten durchgeführt werden muss, sollten die Testobjekte kategorisiert werden. Eine Kategorisierung kann über die Risikoklasse und die Komplexität erfolgen.
Risikoklasse |
Mögliche Kriterien zur Beurteilung |
A |
Hohe Auswirkung auf Geschäftsbetrieb |
Zentrale Funktionalität |
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Hohe finanzielle Einbußen |
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B |
Mittlere Auswirkung auf Geschäftsbetrieb |
Kaum finanzielle Einbußen |
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C |
Unwesentliche Auswirkungen auf Geschäftsbetrieb |
Kein Kunde ist betroffen |
Mit den Risikoaspekten soll dem möglichen Schaden aus Fehlern in der Produktion Rechnung getragen werden. Mit den Komplexitätsaspekten soll die Wahrscheinlichkeit von Fehlern, auf Grund von Einflussfaktoren bei der Realisierung, einbezogen werden.
Risikoklasse |
Mögliche Kriterien zur Beurteilung |
1 |
Komplexe Realisierung |
Viele Beziehungen zu anderen Funktionen |
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Neue Felder oder Funktionen |
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2 |
Mittlere Komplexität |
Einige Masken |
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Nur Änderung von Feldern/Funktionen |
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3 |
Geringe Komplexität |
Ein Testumfang ist abhängig von den Ergebnissen einer Risiko- und Auswirkungsanalyse, die neben der Risikobereitschaft und auch die Komplexität berücksichtigt, die dem Testobjekt zu Grunde liegt. Hierbei sollte auch differenziert werden, ob es sich um eine neue Software oder um weiterentwickelte Softwareänderung handelt und inwieweit sich diese Maßnahme auf kritische und/oder grundlegende Geschäftsprozesse auswirkt.
Die Auswirkungsanalyse ist eine Untersuchung und Darstellung der Auswirkungen einer Änderung von spezifizierten Anforderungen auf Softwaresysteme oder auf die Komponenten. |
Mögliche Verfahrensweise |
» Analyse der Risiken eines reduzierten Testumfangs |
» Entscheidung, ob die Komponente in die laufende Testphase integriert wird |
» Modultest inkl. Schnittstellentest ist in jedem Falle durchzuführen und zu dokumentieren |
» Definierte Eingangskriterien für die Testphase sind zu berücksichtigen |
Für eine Bewertung, ob eine erfolgreich Teststufe abgeschlossen ist, muss die geforderte Testabdeckung gegen die zu prüfenden Eigenschaften (= Testziel) abgeglichen werden. Eine Dokumentation, ob das Testende erreicht wurde, sollte unter einer Berücksichtigung von vorab festzulegenden Qualitätssicherungspunkten in der Form von schriftlich fixierten Protokollen erfolgen.
In den Mindestanforderungen für das Risikomanagement (MaRisk) und in den Grundsätzen ordnungsmäßiger DV-gestützter Buchhaltungssysteme (GoBS) wird ein fachlicher Test gefordert.
Ein internes Kontrollsystem umfasst alle Formen von Überwachungsmaßnahmen, die unmittelbar oder mittelbar in die zu überwachenden Arbeitsabläufe integriert sind (prozessabhängige Überwachung).
Die Überwachungsmaßnahmen werden von Personen oder Organisationseinheiten vorgenommen, die an den jeweiligen Arbeitsabläufen beteiligt sind und häufig für das Ergebnis der zu überwachenden Prozesse wie auch das Überwachungsergebnis selbst verantwortlich sind.
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Risiko (Qualitätsanforderung) |
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Komplexität (Aufwand) |
A |
Hoch |
1 |
Hoch |
B |
Mittel |
2 |
Mittel |
C |
Gering |
3 |
Gering |
A |
Mindestens 3 hohe Anforderung oder 6 mittlere Anforderungen |
B |
Mindestens 1 hohe Anforderung oder 3 mittlere Anforderungen Maximal 2 Hohe Anforderungen oder 5 mittlere Anforderungen |
C |
Anforderungen, die unterhalb B liegen |
Einzel-Kriterium |
Hohes Risiko |
Mittleres Risiko |
Geringes Risiko |
Verarbeitungsart |
Berechnung |
Bestandsveränderung |
Informativ |
Außenwirkung |
Kunde geht verloren |
Kunde beschwert sich |
Nur für interne Kunden |
Betroffene |
Gesamte Anwendung |
Teilanwendung |
Einzelnes Programm, |
Viele Kunden |
Gruppe von Kunden |
Einzelner Kunde |
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Komplexität |
Hoch |
Mittel |
Gering |
Schnittstellen |
übergreifend |
intern |
Lokal |