Die Testdurchführung umfasst alle Schritte zur systematischen Abarbeitung einer festgelegten Menge von vorbereiteten Testfällen und Testdaten in einer zu testenden Anwendung. Ziel ist es, die Funktionalität und Stabilität der Software unter verschiedenen Bedingungen und Szenarien zu überprüfen.
Die Tests sollen über entsprechende Testskripte oder Testprogramme möglichst auch mehrfach ausführbar sein. Eine vertretbare Kosten/Nutzen-Relation ist hier genauso wie die Wichtigkeit der Module zu berücksichtigen.
Die Testdurchführung ist der Prozess der Ausführung eines Tests für ein Softwaresystem oder für eine Komponente, welcher IST Ergebnisse erzeugt. |
Unter einer Abweichung wird jedes Ereignis verstanden, welches während des Testens auftritt und eine weitere Untersuchung bedarf. |
Der Umfang des Re- Tests ist von der Schwere des Fehlers und dem Umfang der Fehlerbehebung abhängig. Mindestens ist jedoch der gesamte Testfall zu wiederholen.
Kriterien, die für die Entscheidung, ob und wie viele Regressionstests durchzuführen sind, herangezogen werden sind: |
» Kritikalität der Anwendung |
» Anzahl der Fehler |
» Auswirkungen der Fehlerbehebung |
Als Nachweis der Testdurchführung müssen folgende Inhalte dokumentiert werden: |
» Ausführung der Testfälle mit Testergebnis |
» Ergebnisse von Re Tests |
» Protokollierung und Priorisierung der Fehler |
» Dokumentation der Fehlerbehebung |
Vor der Testdurchführung sollte rechzeitig ein allgemeiner Zeitplan erstellt werden, der dann im weiteren Projektverlauf konkretisiert (Detailplanung) werden muss.
Es ist möglich, die Testausführung der verschiedenen Funktionen durch Vergabe von Zeitfenstern - in denen eine Testausführung stattfinden kann - in Etappen über einen Zeitraum zu planen, sofern ein ausreichend großes Zeitfenster für alle Testaktivitäten sowie eine exakte Terminplanung vorhanden ist. Eventuelle Terminverschiebungen würden allerdings hierbei recht problematische Auswirkungen mit sich bringen. |
Die Testausführung kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen: |
» Manuelle Ausführung |
» Teilautomatisierte Ausführung |
» Vollautomatisierte Ausführung |
Für die Testausführung müssen Techniken angewandt werden, die die Testausführung |
» nachvollziehbar (was häufig eine gesetzliche Grundanforderung ist) |
» Re-Test fähig (Bestands- und Bewegungsdaten müssen reproduzierbar sein) |
» wenn möglich automatisiert |
ablaufen lassen. |
Testablauf |
Verantwortlicher |
Dauer |
Endtermin |
Testfallbeschreibung |
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Testdatenbereitstellung |
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Testuser einrichten |
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Testfallvorbereitung (Skripte) |
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Testdurchführung |
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Defectbehebung |
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Testwiederholung |
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Testabschluss |
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Bei Nichterfüllung der Entry- oder Exit-Kriterien muss das weitere Vorgehen in Abstimmung mit der Gesamtprojektleitung definiert werden. Dies kann Anpassungen im Testplan oder zusätzliche Maßnahmen zur Fehlerbehebung umfassen.
Eine Testdurchführung kann auch durch automatische Testwerkzeuge erfolgen sowie dokumentiert werden.
Eine Testausführung kann unter bestimmten Voraussetzungen abgebrochen werden:
Testabbruchkriterien: |
» Systemverfügbarkeit ist nicht gewährleistet (Datenbank, Netzwerk, etc.) |
» Zu testenden Funktionalitäten entsprechen nicht dem abgestimmten (technischen) Design |
» Applikation lässt sich aufgrund von Entwicklungsfehlern nicht starten |
» Die zur Verfügung gestellten Daten entsprechen in der Qualität nicht den Anforderungen |
» Bestimmte Testschritte können aufgrund von Fehlern in den Schnittstellenprogrammen, |
» Tester Ressourcen stehen nicht zur Verfügung |
Die Erfassung von Abweichungen mit entsprechender Festlegung von Feldern und Prioritäten erfolgt durch die Tester in der Regel in einem Testmanagement-Tool. Nach einer Behebung eines Fehlers ist ein Ticket auf den Status gelöst zu setzen und der entsprechende Testfall zum Re-Test bereit zu stellen.
Der Defectmanager prüft die von den Testern erfassten Tickets auf: |
» korrekte und vollständige Erfassung |
» mögliche Doppelerfassung |
» qualifizierte Weitergabe der Tickets |