Testkonzept - Testdatendefinition

Ziel der Testdatendefinition ist die Erzeugung ausführbarer Testdaten.

Um einen einzelnen Testdatensatz zu erstellen, muss für jedes Element einer Datenstruktur ein Wert erzeugt werden.
Deren Anzahl soll nur so viel wie nötig und so wenig wie möglich betragen, dennoch zwecks Abdeckung aller Datenstrukturen möglichst vollständig sein.

Welche Werte für jedes Element erzeugt werden müssen, ergibt sich meist vorher aus den definierten Anforderungen an die Testfälle. Wenn in einem Datenfeld mehrere Eingaben dieselbe Wirkung haben sollen, so muss mindestens eine dieser Eingaben erzeugt werden, um zu überprüfen, ob die Wirkung tatsächlich eintritt.
Für einen Fehlertest können auch Falscheingaben außerhalb des zulässigen Eingabebereichs verwendet werden.
Eine konsequente Durchnummerierung von Testfällen sicher die Wiederauffindbarkeit der Testfälle.

Methode der Testdatendefinition

Kritikalität

Testabdeckung

Hoch

Mittel

Gering

Kritische Daten

X

 

 

Hoch

Mittelwerte

 

X

 

Mittel

Grenzwertbetrachtung

 

 

X

Mittel

Standardwerten

 

 

X

Niedrig

Ad hoc Testdatendefinition

 

 

 

 

Nach der Zuweisung von Wertvorgaben können den Testfällen entsprechende Testdatenkombinationen – die aus einem oder mehreren Testdatensätzen bestehen kann - zugeordnet werden. Die erforderlichen Eingaben sind so zu kombiniert, dass die Anzahl der Testdatensätze möglichst gering gehalten wird.

Generierung von Testdaten

Für Testfälle wird eine initiale Bereitstellung von geeigneten (anonymisierten) Testdaten auf einem Testsystem benötigt. Die generierten Testdaten definieren konkrete Eingabe- und Zustandswerte für ein Testobjekt im Rahmen eines Testfalls sowie die Sollwerte und -zustände nach Ausführung des Testfalls.

Wenn die Testdaten zur gegebenen Zeit für Testausführung bereitzustellen sind, müssen den Testdatenkombinationen die zugehörigen fachlichen Testläufe zugeordnet und physisch im gewünschten Format bereitgestellt werden.
Innerhalb von Testläufen kann bei Bedarf auch noch eine Ordnung nach Szenariotagen vorgenommen werden. Dadurch kann erreicht werden, dass alle Testdatenkombinationen zusammengefasst werden, die vor einem bestimmten Ereignis (z.B. Monatsende) ausgeführt werden können bzw. müssen.

Wesentlichste Aufgaben Testdatenmanagement

» Testdaten generieren und bereitstellen

» Testdaten Refresh durchführen

» Schulungsumgebung zur Verfügung stellen

Ad-hoc Testdatendefinition

Bei einer Ad hoc Testdatendefinition definiert ein Tester - ggf. auf dokumentierten Testfällen basierend – spontan einige Testdaten.

Da in einem Testkonzept festgelegt wird, wie viele Testdatenkombinationen zu einem Testfall erstellt werden sollen, hängt die Testabdeckung - die mit diesem Verfahren erreicht werden kann - stark von dem Wissen des Testers und dem Zufall ab. Insofern kann man die ad hoc Testdatendefinition generell nur für unkritische Testobjekte empfehlen.

Standardwerte

Bei dieser Methode werden für im Alltag vorkommende Situationen entsprechende Testdatenkombinationen gebildet, die sicherstellen sollen, dass das bekannte Standard Tages- und Massengeschäft korrekt ablaufen wird.
Ein Testkonzept sollte festlegen, wie viele Testdatenkombinationen zu einem Testfall erstellt werden sollen. Die Auswahl einer großen Anzahl von Daten bringt jedoch nicht eine höhere Sicherheit, weil eine Testabdeckung durch Standardwerte dadurch kaum weiter gesteigert werden kann.

Grenzwertbetrachtung

Siehe hierzu auch die Grenzwertanalyse im Kapitel Testfallermittlung

Mittelwerte

Bei dieser Methode wird das Ziel verfolgt, dass das bekannte Standard Tages- und Massengeschäft korrekt abläuft. Hierfür werden zusätzlich zu einzelnen Daten aus Produktion konkrete Werte aus der Mitte von zulässigen Wertebereichen genommen.

Kritische Daten

Ziel der Methode ist es sicherzustellen, dass bekannte Fehlersituationen aus vorangegangenen Tests und aus der Produktion korrekt ablaufen. Es werden von daher Testdatenkombinationen gebildet, die denen in vorgekommenen Situationen entsprechen.
Im Testkonzept ist festzulegen, wie viele Testdatenkombinationen erstellt werden sollen. Eine große Anzahl von Daten würde nur minimal mehr Sicherheit bringen, da eine Abdeckung durch Standardwerte und Grenzwerte kaum weiter zu steigern ist.

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