Innerhalb von Teststufen werden die zu testenden Einheiten (Testobjekte) definiert und einer Risikoeinschätzung unterzogen. Auf Basis dieser Einschätzung erfolgt anschließend die Zuordnung von Methoden zur Testvorbereitung und Testdurchführung sowie für die jeweiligen Testanforderungen eine Festlegung von Aufgaben, Rollen und Vorgehensweisen.
Der Nutzen eines Testkonzeptes |
» Planungsgrundlage für Tests |
Ziel des Testens ist es, ein Produkt mit hoher Qualität zu fertigen DIN EN ISO 8402 |
Ein fachliches wie auch technisches Testkonzept muss unter Beachtung der jeweils spezifischen Anforderung individuell erstellt werden. Dennoch gibt es bei der Verfahrensweise einen methodischen Ansatz, der in der Grundstruktur vielfach angewendet werden kann.
Folgende Informationen sind im Testkonzept enthalten |
|
Teststufenübergreifende Festlegungen |
» Rahmenbedingungen und Ziele des Testens werden festgelegt » Systemübersicht Testumgebung » Aufgaben und Verantwortlichkeiten » Fehlermanagement-Prozess » Abhängigkeiten zu anderen Systeme und Projekten » Festlegung der Teststufen und Qualitätsmerkmale |
Teststufenspezifische Festlegung |
» Identifizierung der Testobjekte und Risikobewertung » Auswahl der Methoden zur Testvorbereitung/ Testdurchführung » Definition von Teststart- und Testende- Kriterien » Anforderungen an die Testumgebung |
Beschreibung der Testziele |
» Allgemein ist das Ziel des Testens das Aufdecken von Fehlern » Aufdecken spezifischer Fehlerwirkungen durch passende Testfälle » Nachweis Erfüllung definierter Anforderungen durch Testobjekt » Aussagefähigkeit über das Einsatzrisiko des Testobjekts |
Im teststufenspezifischen Vorgehen sollen die Vereinbarungen für die jeweiligen Teststufen getroffen werden. In der Priorisierung der Qualitätsmerkmale wird festgelegt, welche Teststufen mit welchen Schwerpunkten durchgeführt werden sollen.
Teststufenübergreifende / allgemeine Festlegungen |
» Rahmenbedingungen und Ziele des Testens werden festgelegt |
» Systemübersicht Testumgebung / Abhängigkeiten zu anderen Systemen und Projekten |
» Testaufgaben und Testverantwortlichkeiten |
» Fehlermanagementprozess |
» Abhängigkeiten zu anderen Systeme und Projekten |
» Festlegung der Teststufen und Qualitätsmerkmale |
|
Teststufenspezifische Festlegungen |
» Identifizierung der Testobjekte mit Risikobewertung |
» Auswahl der Methoden zur Testvorbereitung und Testdurchführung |
» Definition von Teststart Kriterien und Testende Kriterien |
» Anforderungen an die Testumgebung |
Testobjekte sind zu testende Einheiten, die sowohl unter technischen Gesichtspunkten (Module, Programme, zentrale Tabellen) als auch aus fachlicher Sicht (Funktionen) betrachtet werden.
Eine Testobjektabgrenzung unterteilt die Testobjekte in überschaubare Testeinheiten, um zum einen Redundanzen zu vermeiden und zum anderen eine leichtere Pflegbarkeit zu erreichen.
Testobjekte sind zu testende Einheiten, für die die Testfälle und Testdaten je Teststufe (da diese unterschiedliche Testaufgaben und Schwerpunkte enthalten) separat erstellt werden sollen.
Zur Auswahl stehen grundsätzlich folgende Testverfahren
Folgende Testmethoden können –sofern für die jeweilige Teststufe geeignet - zum Einsatz kommen: |
» Entscheidungstabellentest |
» Äquivalenzklassenanalyse |
» Grenzwertanalyse |
» Klassifikationsbaum-Methode |
» Intuitiver Test / Error Guessing |
» Ad-Hoc Testfallermittlung |
» Anweisungsüberdeckungstest |
» Bedingungsabdeckungstest |
» Zweigüberdeckungstest |
» Pfadüberdeckungstest |
Fachliches Skalieren |
» Nur Muss- Felder im Test betrachten |
» Alle Muss- und Kann- Felder betrachten |
» Nur positive Fälle betrachten |
» Alle positiven und zum Fehler führenden Fälle betrachten |
|
Methodisches Skalieren |
» Testfälle nur auf Basis von Äquivalenzklassen |
» Testfälle auf Basis von ausgewählten Kombinationen von Äquivalenzklassen |
» Testfälle auf Basis von allen Kombinationen von Äquivalenzklassen |
» Testfälle auf Basis von verschiedenen Abdeckungsmaßen |
|
Volle Systematik |
» Testfälle auf der Basis aller Kombinationen (Mehrfachbedingungsabdeckung) |
Ein Testkonzept kann man in drei wesentliche Abschnitte unterteilen: |
|
1. |
Erstellung einer allgemeinen Projektbeschreibung für das Testkonzept |
|
In der Systemübersicht soll dargestellt werden, wie die zu erstellende Anwendung in die Systemlandschaft eingebunden ist. Im Weiteren soll auf die Aufbau- und Ablauforganisation des Projektes verwiesen werden. Sofern darin der Aufbau und die Verantwortlichkeiten für das fachliche und technische Testteam nicht dokumentiert sind, soll dies im Testkonzept erfolgen. Zur Ablauforganisation gehören Dinge wie Standards und Prozesse, die für das Projekt und insbesondere für den Test relevant sind. |
2. |
Teststufenübergreifende Festlegungen |
|
Hiermit sollen die allgemeinen Rahmenbedingungen für den Test festgestellt werden, d.h. welche Ziele konkret verfolgt werden und welche Abhängigkeiten zu Systemen und/oder anderen Projekten bestehen. |
3. |
Teststufen- und testartenspezifischen Festlegungen |
|
Welche Testobjekte identifiziert wurden, nach welchen Kriterien eine Risikobewertung der Testobjekte durchgeführt wird, welche Methoden für die Testvorbereitung und -durchführung verwendet werden, welche Anforderungen an die Testumgebung bestehen, unter welchen Bedingungen der Test in der jeweiligen Teststufe begonnen werden, wann der Test in einer Teststufe erfolgreich abgeschlossen ist. |
Aufstellung testrelevante Konzepte, die in einem komplexen IT-Projekt eingesetzt werden können:
Allgemeines und Organisatorisches |
|
» |
Ziel und Inhalt des Testkonzeptes |
» |
Verweis auf referenzierte Dokumente (Meilensteinplanung, Migrationsvertrag u. ä.) |
» |
Abgrenzung des Testkonzeptes |
» |
Information über die Schnittstellen Landschaft (IT Architektur) |
» |
Aufstellung aller Schnittstellen |
» |
Aufführung von allgemeingültige Regelungen und testübergreifende Maßnahmen |
» |
Projektorganisation, Ansprechpartner |
|
|
Testphasen |
|
» |
Nennung der (mehrstufigen) Testphasen [Entwicklertest, Modultest, Systemtest, Integrationstest, Paralleltest etc.] |
» |
Schaubild zu den Testphasen |
» |
Abgrenzung des Testvorhabens |
» |
Ziele und Umfang/Testobjekte der Testphasen |
» |
Eingangskriterien zum Start der einzelnen Testphasen |
» |
Risiken und Testende- Kriterien |
» |
Testabbruch und Testaufnahmekriterien |
» |
Einbindung zusätzlicher (Rand-) Themengebiete/Sachgebiete in eine Testphase |
|
|
Anforderung an die Testumgebung |
|
» |
Schaubild zu der Testumgebung |
|
|
Testablaufplanungen |
|
» |
Schematische Darstellung der Testphasen auf den Zeitstrahl (Meilensteinplanung) |
» |
Testvorbereitung |
» |
Testdurchführung (Aktivitäten und Ziele) |
|
|
Kommunikationswege und Abweichungsmanagement |
|
» |
Ziele des Abweichungsmanagement |
» |
Begriffsbestimmung „Abweichung“ |
» |
Kommunikationswege |
» |
Testmanagement-Tool |
» |
Lebenszyklen der Abweichungen (Erfassung durch Tester, Prüfung der Erfassung, Bearbeitung der Tickets, Lösung der Tickets, Erfolgreiche Schließung der Tickets) |
» |
Rollen- und Prozessdefinition im Abweichungsmanagement |
» |
Abweichungskategorien |
» |
Eskalationswege |
|
|
Abnahmeprozedere |
|
» |
Pro Testphase gesondert |
|
|
Berichtswesen / Status Reporting |
|
|
|
Abkürzungsverzeichnis / Begriffsdefinition |