Die Entwicklung schriftlich fixierter Arbeitsanweisungen ist ein systematischer Prozess, der darauf abzielt, standardisierte Verfahren und Praktiken innerhalb einer Organisation zu etablieren.
Diese Dokumente dienen als verbindliche Richtlinien für die Ausführung spezifischer Aufgaben und gewährleisten damit ein einheitliches Vorgehen, das zur Effizienzsteigerung, Qualitätskontrolle und Risikominimierung beiträgt.
Vor der Erstellung von Arbeitsanweisungen ist eine eingehende Analyse der betreffenden Prozesse erforderlich. Dies umfasst die Identifikation von Schlüsselaufgaben, die Klärung von Abläufen und die Bestimmung von Schnittstellen zu anderen Prozessen. Eine detaillierte Prozessanalyse legt den Grundstein für die Entwicklung präziser und relevanter Arbeitsanweisungen.
Die Definition spezifischer Ziele, die mit jeder Arbeitsanweisung erreicht werden sollen, ist ein wesentlicher Schritt. Diese Ziele sollten auf die übergeordneten Unternehmensziele abgestimmt sein und klare Vorteile für die Organisation, die Mitarbeiter und gegebenenfalls die Kunden aufzeigen. Ebenso ist die Bestimmung des Geltungsbereichs der Arbeitsanweisung entscheidend, um deren Anwendbarkeit und Grenzen zu definieren.
Die Entwicklung einer klaren und logischen Struktur für die Arbeitsanweisung erleichtert deren Verständlichkeit und Anwendbarkeit. Eine konsistente Gliederung, die eine Einleitung, einen Hauptteil mit detaillierten Schritt-für-Schritt-Anleitungen und gegebenenfalls einen Abschnitt für ergänzende Informationen umfasst, ist empfehlenswert.
Die Kernstücke der Arbeitsanweisung bilden die präzisen Beschreibungen der zu verrichtenden Tätigkeiten. Jeder Schritt sollte klar und unmissverständlich formuliert werden, um Fehlinterpretationen zu vermeiden. Die Verwendung von aktivem Sprachgebrauch, unterstützenden Visualisierungen und Beispielen kann die Klarheit und Nachvollziehbarkeit der Anweisungen erheblich verbessern.
Für jeden Schritt oder Teilprozess innerhalb der Arbeitsanweisung sollten die zuständigen Personen oder Abteilungen eindeutig benannt werden. Dies schließt die Verantwortlichkeiten für die Durchführung, Überwachung und Dokumentation der Tätigkeiten mit ein.
Arbeitsanweisungen müssen alle relevanten Sicherheitsvorschriften und Qualitätsstandards berücksichtigen. Dies gewährleistet, dass die Tätigkeiten nicht nur effizient, sondern auch sicher und unter Einhaltung der geforderten Qualitätskriterien durchgeführt werden.
Die Überprüfung der Arbeitsanweisungen durch Fachexperten und die anschließende Genehmigung durch autorisierte Personen sind unerlässlich, um deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Konformität mit den Organisationsstandards sicherzustellen.
Die erfolgreiche Implementierung von Arbeitsanweisungen erfordert eine effektive Kommunikation und gegebenenfalls Schulungsmaßnahmen für die betroffenen Mitarbeiter. Nur durch das Verständnis und die Akzeptanz der Anweisungen kann deren korrekte Anwendung im Arbeitsalltag gewährleistet werden.
Arbeitsanweisungen sollten regelmäßig auf ihre Aktualität und Angemessenheit hin überprüft und bei Bedarf angepasst werden. Dies stellt sicher, dass sie stets den aktuellen Prozessen, Technologien und regulatorischen Anforderungen entsprechen.
Die sorgfältige Erstellung und Pflege von Arbeitsanweisungen ist ein dynamischer Prozess, der eine zentrale Rolle in der Aufrechterhaltung und Verbesserung der organisatorischen Effizienz und Qualität spielt. Durch die Bereitstellung eines klaren Rahmens für die Ausführung von Aufgaben tragen Arbeitsanweisungen nicht nur zur Standardisierung und Optimierung von Arbeitsabläufen bei, sondern unterstützen auch die Einarbeitung neuer Mitarbeiter, die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften und die Realisierung von Qualitätszielen.
Die Einführung von Arbeitsanweisungen in den täglichen Betrieb erfordert eine durchdachte Strategie, die sicherstellt, dass diese Anweisungen von den Mitarbeitern nicht nur zur Kenntnis genommen, sondern auch verstanden und angewendet werden. Dazu gehört:
Die kontinuierliche Bewertung der Wirksamkeit von Arbeitsanweisungen ist entscheidend für die fortlaufende Optimierung von Prozessen. Dies beinhaltet:
Die Erstellung und Implementierung von Arbeitsanweisungen kann mit verschiedenen Herausforderungen verbunden sein, wie z.B. Widerstand bei den Mitarbeitern, mangelndes Engagement der Führungskräfte oder Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung der Dokumentenaktualität. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind folgende Maßnahmen hilfreich:
Arbeitsanweisungen sind nicht nur operative Werkzeuge zur Standardisierung von Prozessen und Verfahren innerhalb einer Organisation, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle bei der Erfüllung rechtlicher Anforderungen. Durch die präzise Dokumentation von Arbeitsabläufen und -praktiken unterstützen sie die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und Normen, die in vielen Branchen die Durchführung bestimmter Tätigkeiten reglementieren.
Die Einbindung rechtlicher Aspekte in Arbeitsanweisungen umfasst typischerweise:
Die Einbindung von IT-Normen und Standards in Arbeitsanweisungen ist von entscheidender Bedeutung für die Gewährleistung der Sicherheit, Effizienz und Compliance von IT-bezogenen Prozessen innerhalb einer Organisation. Durch die Berücksichtigung etablierter IT-Richtlinien und Best Practices in Arbeitsanweisungen wird sichergestellt, dass die Handhabung von IT-Systemen, die Datenverarbeitung und die Informationssicherheit den höchsten Anforderungen entsprechen.
Die Integration interner Prozesse in Arbeitsanweisungen ist essenziell, um eine konsistente und effektive Ausführung betrieblicher Abläufe zu gewährleisten. Durch die detaillierte Darstellung interner Verfahrensweisen innerhalb der Arbeitsanweisungen werden Mitarbeitern klare Leitlinien an die Hand gegeben, die zur Einhaltung der Organisationsstandards und zur Steigerung der Prozesseffizienz beitragen.
Beispiel Stellenbeschreibung |
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I. |
Stellenbezeichnung |
II. |
Dienstrang (z.B. Prokurist, Abteilungsleiter etc.) |
III. |
Unterstellung |
IV. |
Überstellung fachlich/disziplinarisch |
V. |
Ziel der Stelle |
V. |
Stellvertretung |
VI. |
Aufgabenbereich im Einzelnen |
VII. |
Sonstige Aufgaben |
VIII. |
Besondere Befugnisse |
IX. |
Anforderung an den Stelleninhaber |
X. |
Einzelaufträge |
Beispiel Anforderungsprofile Mit Gewichtung der Erfordernisse: Grundwissen, Vertiefendes Wissen, Spezialwissen |
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I. |
Persönliche Eigenschaften |
[Eigeninitiative, Arbeitseinsatz, Verhandlungs- und Akquisitionsgeschick, Durchsetzungsvermögen, Kontaktfähigkeit] |
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II. |
Fachliche Anforderungen |
[Fachkenntnisse, Allgemeine Kenntnisse] |
Beispiel Beurteilungskriterien Mit Gewichtung nach Positionsbedeutung und Beurteilungsstufe, erweiterbar mit individuellen Zielvereinbarungssystem |
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I. |
Fachkönnen |
[Fachkenntnisse, Fertigkeiten] |
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II. |
Geistige Fähigkeiten |
[Auffassungsgabe, Ausdrucksvermögen, Dispositionsvermögen, Improvisationsvermögen, Kreativität, Organisationsvermögen, Verhandlungsgeschick] |
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III. |
Arbeitsstil |
[Arbeitsgüte, Arbeitsplanung, Arbeitstempo, Aufmerksamkeit, Ausdauer, Belastbarkeit, Einsatzbereitschaft, Genauigkeit, initiative, Kostenbewusstsein, Ordentlichkeit, Pünktlichkeit, Verhalten gegenüber Außenstehenden] |
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IV. |
Zusammenarbeit |
[Auftreten, einweisen neuer Mitarbeiter, Gruppeneinordnung, Informationsintensität, Kontaktvermögen, Umgangsformen, Verhalten gegenüber Mitarbeitern, Verhalten gegenüber Vorgesetzten |
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V. |
Führungsqualitäten |
Beispiel Strategieorientierte Funktionsbeschreibung » Wichtigste Ziele und Strategien » Controlling Funktion(Planung, Durchführung, Kontrolle) » Bewertung der Teilaufgaben (wichtig, etc.) » Zeitanteile der Aufgaben (in % der Normalarbeitszeit) |
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I. |
Funktionsbezeichnung |
II. |
organisatorische Einordnung |
III. |
Zielsetzung der Aufgabe |
IV. |
Erfolgsrelevantes Verhalten |
V. |
Berichterstattung/ Zusammenarbeit |
VI. |
Leistungsbeurteilungsmaßstäbe |
VII. |
Ideale Vorlauf-/Nachfolgepositionen |
VIII. |
Stellenbewertung |