Seit dem 14. April 2015 bietet die Deutsche Bundesbank mit dem SEPA Card Clearing auf der Grundlage des Framework der Berlin Group (ISO 20022 Format) einen Dienst zur zwischenbetrieblichen Abwicklung von Karteneinzügen an.
Für alle am girocard System der Deutschen Kreditwirtschaft teilnehmenden Zahlungsdienstleister ging damit die Pflicht zur passiven Teilnahme am SCC Dienst einher.
D.h. einer Gewährleistung, dass die von der Deutschen Bundesbank ausgelieferten SCC Dateien seitens des Zahlungsdienstleister technisch ordnungsgemäß empfangen und weiterverarbeitet werden können.
Ab 30. Oktober 2015 gilt für die teilnehmenden Zahlungsdienstleister die Pflicht zur aktiven Teilnahme. Damit wird ab diesem Zeitpunkt das bisherige nationale Verfahren im DTA Format im Kartengeschäft durch die Deutsche Bundesbank nicht mehr unterstützt.
Bei dem SCC Framework handelt es sich um ein europäisches Rahmenwerk für das Clearing von Kartenzahlungen im Interbankenbereich, wobei die Datensatzformate und Prozessabläufe an die SEPA Basis Lastschrift angelehnt sind.
Die Abwicklung von SCC Karteneinzügen für sowie von nicht an den SCC Dienst angebundenen Zahlungsdienstleister (i.d.R. mit Sitz im Ausland) wird durch die Deutsche Bundesbank via STEP2-System der EBA CLEARING ermöglicht.
Für die Auslieferung von SCC Datensätzen werden von der Deutschen Bundesbank keine Entgelte erhoben, für die ordnungsgemäße Durchleitung der eingehenden SCC Dateien beträgt das von der Deutschen Bundesbank vereinnahmte Transaktionsentgelt 0,0025 EUR je Einzeltransaktion (Stand April 2015).
gültig ab 14. April 2015:
Einlieferungsfenster |
Auslieferungsfenster |
Anmerkung |
08:00 Uhr |
ab ca. 08:15 Uhr |
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11:00 Uhr |
ab ca. 11:15 Uhr |
Tageswechsel Einlieferung: um 11:00 Uhr |
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ab ca. 13:15 Uhr |
NUR von STEP2 (reines Auslieferungsfenster für nur von anderen CSM übermittelte Transaktionen) |
Die Verrechnung des SEPA Cards Clearing erfolgt auf Sub-Accounts im Payments Module von TARGET2 (Bruttoprinzip) unter Verwendung der bestehenden Buchungszyklen.
Das SEPA Rahmenwerk für den Kartenzahlungsverkehr des EPC definiert generelle Anforderungen an Kreditinstitute, Kartensysteme und andere Marktbeteiligte, die Zahlungen und Bargeldabhebungen in Euro mit Debit- und Kreditkarten vereinfachen sollen.
Letztlich sollen Kunden ihre Karte im gesamten SEPA Zahlungsverkehrsraum in gleicher Weise wie im Heimatland verwenden können. Dieses Ziel erfordert eine weitgehend technische Standardisierung für die Interoperabilität aller Elemente von Kartentransaktionen (Karte zu Terminal, Terminal zu Acquirer und Acquirer zu Kartenherausgeber) und die Definition einheitlicher Sicherheitsanforderungen und Zertifizierungsprozesse für Karten und Terminals.
Die Kreditwirtschaft bekennt sich mit dem SEPA Rahmenwerk (SCF) zum EMV Standard (Nutzung von PIN und Chip) sowie zur Trennung von Verwaltung und operativer Abwicklung eines Kartenprogramms.
Ziel des SEPA ist somit, die derzeit meist ausschließlich nationale Ausrichtung von Kartensystemen aufzugeben. Eine Vernetzung nationaler Debitkartensysteme, wird z. B. von der European Alliance of Payment Schemes (EAPS) aktiv vorbereitet. An der EAPS ist auch das deutsche electronic cash-System beteiligt.