Lean Management ist eine auf allen Ebenen und Abteilungen anwendbare Unternehmensphilosophie und bedeutet sinngemäß ein schlankes Management zur Vermeidung von Verschwendung.
Unter Verschwendung werden alle unnötigen Ressourcen (Maschinen, Material, Arbeitsplatz, Arbeitszeit), Aktivitäten und Kosten verstanden, die dem zu erstellenden Produkt keine Wertschöpfung erteilen.
Der Philosophie nach verantwortet das Lean Management die Aufgabe, die Abwicklungszeit einer wertschöpfenden Prozesskette durch die Beseitigung aller Formen von Verschwendung zu verkürzen und bei einer konsequenten Kostensenkung stark kundenorientiert die Anforderungen des Kunden im Auge zu behalten.
Lean Management Grundprinzipien |
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Dezentralisierung |
Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungsbereichen bei primären Leistungsbereichen einer Wertschöpfungskette.
Im Mittelpunkt stehen teamorientierte Arbeitsorganisation mit intensiven Kommunikationsbeziehungen zwischen breit qualifizierten Mitarbeitern sowie mit weit reichender Dezentralisation v.a. von Aufgaben der Qualitätssicherung und der Instandhaltung |
Verringerung der Leistungstiefe durch Zusammenarbeit mit Partnern (strategische Allianzen mit Zulieferern, Händlern, Spediteuren und Recyclern ) vor- und nachgelagerter Wertschöpfungsketten.
Wesentliche Bedeutung hierbei erlangen strategische Allianzen mit Zulieferern, Händlern, Spediteuren und Recyclern. |
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Simultanisierung |
(1) Die unternehmensinterne Simultanisierung von Prozessen äußert sich v.a. in der Aufgabe der tayloristischen Funktionsspezialisierung einzelner Leistungsbereiche. Konsequent umgesetzt wird dies z.B. im Rahmen des simultaneous engineering durch Integration und Parallelisierung von Produkt-, Prozess- und Potenzialplanung sowie -entwicklung. |
(2) Unternehmensübergreifende Simultanisierung von Prozessen erfolgt v.a. durch informatorische Vernetzung mit Händlern, Spediteuren und Zulieferern. Herausragende Bedeutung hat dabei die Verfolgung von Pull-Prinzipien, v.a. durch die Anwendung von Just-in-Time-Anlieferung (Just in Time (JIT)). |
Produktionsunternehmen |
Dienstleistungsunternehmen |
Überproduktion (Abweichungen in Menge und zeit) |
Doppelarbeit/ Mehrfacharbeit |
Lagerbestände (Material / Produkt / unverarbeitete Information) |
Bestände |
Transport (innerbetrieblich & extern) |
Wege |
Wartezeit (Verspätungen verursacht durch Mängel, Bestätigungen, Ausfallszeiten) fehlende Informationen, ungeplante Stillstände |
Warte- und Liegezeiten |
Herstellung (ineffizienter Prozess, unklare Aufträge, mangelnde Qualifikation) |
Bearbeitungs- und Suchzeiten |
Bewegung (lange Wege, schlechte Ergonomie) |
Arbeitsplatzgestaltung |
Fehler (Defekte/Nacharbeit) Unachtsamkeit, ungeeignete Qualifikation |
Fehler |
Ziele Lean Management |
» Höchster Wert zu niedrigsten Kosten in kürzester Zeit |
» Konzentration auf die Stärken des Unternehmens |
» Starke Kundenorientierung |
» Beschleunigung der Entwicklung und Einführung neuer Produkte |
» Unternehmensweite Verbesserung der Qualität |
» Ständiger, unternehmensweiter Verbesserungsprozess |
» Vermeidung von Verschwendungen |
» Fehlerprävention statt Nachbesserung |
» Beherrschung der Prozesssicherheit |
» Verbesserung der Fähigkeit, effektiv zu handeln |
Lean Transformation Kompetenz umfasst nicht nur die Fähigkeit zur unmittelbaren Anwendung der bekannten Lean Methoden (Lean Behaviour), sondern auch die Beherrschung der Lean Philosophie (Lean Thinking) und der schlanken Umsetzung (Lean Implementation).
Die Hintergründe, Zusammenhänge, Prinzipien und Methoden von Lean Management zu kennen, zu verstehen und anderen vermitteln zu können
Die Prinzipien und Methoden von Lean Management täglich zu praktizieren und persönlich vorzuleben
Die Unterhaltung von Lean Management selbst nach Lean Prinzipien und Methoden zu betreiben.