Geldwäscheprävention - Besondere Anhaltspunkte Kryptowerte und Kryptoverwahrgeschäfte

Geldwäscheprävention in der Welt der Kryptowährungen und der Kryptoverwahrgeschäfte stellt eine zunehmend wichtige Herausforderung dar.

Da Kryptowerte eine relativ neue und sich schnell entwickelnde Technologie sind, bieten sie neue Möglichkeiten für Finanztransaktionen, aber auch neue Risiken für illegale Aktivitäten wie Geldwäsche.

Die Anonymität und die grenzüberschreitende Natur digitaler Währungen können für kriminelle Zwecke ausgenutzt werden, weshalb Finanzinstitute, Kryptowährungsbörsen und Wallet-Anbieter besondere Sorgfalt walten lassen müssen.


Bei Aufnahme einer Geschäftsbeziehung (Kundenannahme)

Die Aufnahme einer Geschäftsbeziehung im Bereich der Kryptowerte und Kryptoverwahrgeschäfte erfordert von den Anbietern eine sorgfältige Überprüfung potenzieller Kunden, um das Risiko der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu minimieren.

Auffälligkeiten in der Person/den Umständen des Kunde

Besondere Aufmerksamkeit sollte folgenden auffälligen Merkmalen in der Person oder den Umständen des Kunden gewidmet werden:

  • Unplausible Kundenmerkmale
    Kunden, deren Alter, beruflicher und wirtschaftlicher Hintergrund nicht zur typischen Nutzergruppe der Kryptoplattform passt oder widersprüchlich erscheint, könnten ungewöhnlich für das Geschäft mit Kryptowerten sein. Ein Beispiel hierfür könnte ein deutlich älterer Kunde sein, der unerfahren mit Kryptotechnologien erscheint, aber dennoch zahlreiche Transaktionen tätigt. Dies könnte darauf hinweisen, dass der Kunde entweder als Finanzagent fungiert oder Opfer eines Betrugs sein könnte.

  • Zweck und Art der Geschäftsbeziehung
    Bei der Kundenannahme sollte besonders darauf geachtet werden, wenn die Eröffnung des Kundenkontos in Verbindung mit spezifischen Finanzanlagen bei einem Dritten steht und ausschließlich Einzahlungen in Kryptowerten erfolgen sollen. Dies kann auf eine gezielte Nutzung des Kontos für spekulative Geschäfte oder zur Verschleierung der Mittelherkunft hindeuten.

  • Kontoeröffnungen durch „untypische“ Kunden
    Eine Vielzahl von Kontoeröffnungen, insbesondere durch Personen aus älteren Geburtsjahrgängen mit rudimentären Kenntnissen über Kryptowerte und die damit verbundenen Risiken, könnte auf eine systematische Ausnutzung dieser Kundengruppe hindeuten.

  • Möglicher Einfluss Dritter
    Hinweise darauf, dass die Kontoeröffnung unter dem Druck Dritter steht oder die Verfügungsmacht über das Konto nach Eröffnung an Dritte übergeht, bedürfen einer genauen Prüfung. Wechselnde IP-Log-In-Daten oder widersprüchliche Angaben während der Kontoeröffnung können solche Hinweise liefern.

  • Internationale Verbindungen
    Kunden, die nicht im Inland ansässig sind und keinen offensichtlichen Bezug zum Inland haben, aber Kontakte zu Hochrisikoländern unterhalten, bergen ein erhöhtes Risiko für Geldwäscheaktivitäten.

  • Zweifel an der Authentizität von Ausweisdokumenten
    Bei Unsicherheiten bezüglich der Echtheit oder der Zuordnung des vorgelegten Ausweises muss eine tiefergehende Überprüfung erfolgen.

  • Schwierige Ermittlung des wirtschaftlich Berechtigten
    Ist die Identität des wirtschaftlich Berechtigten nur schwer feststellbar, erhöht dies das Risiko der Nutzung des Kontos für illegale Aktivitäten.

  • Ausweichende oder widersprüchliche Angaben
    Kunden, die ausweichende, widersprüchliche Angaben machen, insbesondere bezüglich der Nutzung des Kontos, erfordern eine genauere Betrachtung und eventuell zusätzliche Überprüfungsmaßnahmen.

Auffälligkeiten im Kundenverhalten

  • Unkooperatives Verhalten
    Kunden, die sich bei Anfragen oder im Rahmen von Identifizierungsverfahren unkooperativ zeigen, könnten versuchen, bestimmte Informationen zu verbergen oder regulatorische Vorgaben zu umgehen.

  • Auffälligkeiten bei der Identifizierung
    Unterschiedliche Kontaktdaten, die im Rahmen unterschiedlicher Identifizierungsverfahren angegeben werden, können auf Versuche hindeuten, die wahre Identität oder den Aufenthaltsort zu verschleiern. Besonders verdächtig sind Situationen, in denen während der Videoidentifizierung Informationen abgelesen werden oder Dritte Anweisungen geben.

  • Häufige Änderungen der Kundenstammdaten
    Kurzfristige Änderungen von wesentlichen Stammdaten, wie zum Beispiel der Wechsel von einer inländischen zu einer ausländischen Telefonnummer kurz nach der Kontoeröffnung, können ein Indikator für Betrugsversuche oder die Einbindung in internationale Netzwerke sein.

  • Verwendung generischer oder auffälliger E-Mailadressen
    Eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Neukunden, die generische oder auf andere Weise auffällige E-Mailadressen verwenden, besonders wenn diese identische Endungen oder Provider aufweisen, könnte auf koordinierte Betrugs- oder Geldwäscheaktivitäten hinweisen.

Auffälligkeiten bezüglich der verwendeten Daten

  • Verifizierungszahlungen von unterschiedlichen Konten
    Wenn Verifizierungszahlungen zur Eröffnung eines Bank- oder Nutzerkontos von verschiedenen Bankkonten geleistet werden, um mehrere Referenzkonten mit dem neu eröffneten Konto zu verknüpfen, könnte dies ein Versuch sein, die Nachverfolgung von Geldflüssen zu erschweren und die wahren wirtschaftlichen Berechtigten zu verschleiern.

  • Nichtreaktion auf Identifikationsanfragen
    Kunden, die auf Anfragen nach Identifikationsdokumenten oder Nachweisen über die Herkunft von Geldern und Kryptowerten nicht reagieren, eine Identifizierung verzögern oder das Vorhaben abbrechen, sobald eine Identifizierung verlangt wird, könnten versuchen, die Überprüfung ihrer Identität oder die Herkunft ihrer Mittel zu umgehen.

  • Eröffnungen von Konten über dieselbe IP-Adresse
    Kontoeröffnungen durch verschiedene Personen oder auf verschiedene Namen, die alle von derselben IP-Adresse ausgehen oder mit denselben Telefonnummern bzw. Kontaktdaten verknüpft sind, können auf koordinierte Betrugsversuche oder auf die Nutzung von Strohmann-Identitäten hinweisen.

  • Nutzung von Proxy-Servern oder anonymisierenden Domain-Registraren
    Der Zugriff auf Plattformen für Kryptowerte durch Nutzer, deren Domain-Adressen bei Proxy-Servern registriert sind oder die Domain-Registrare verwenden, die den Inhaber der Domain ausblenden, erhöht den Grad der Anonymität und kann auf Versuche hinweisen, die Identität des Nutzers zu verschleiern und regulatorische Überprüfungen zu umgehen.

Bei durchgeführten Transaktionen mit Kryptowerten

Bei Transaktionen mit Kryptowerten sind bestimmte Muster und Verhaltensweisen besonders auffällig und könnten auf Geldwäsche oder andere illegale Aktivitäten hindeuten

Auffällige Transaktionsmuster und auffälliges Transaktionsverhalten

  • Transaktionen unpassend zum Finanzprofil
    Transaktionen, die in ihrem Umfang und ihrer Häufigkeit nicht zum Finanzprofil des Kunden passen, können auf nicht erklärte Vermögensquellen hinweisen.

  • Sprunghafte Umsatzzuwächse
    Erhebliche und nicht plausibel erklärbare Zuwächse im Umsatz könnten das Resultat illegaler Aktivitäten sein.

  • Sofortige Weiterleitung von Gutschriften
    Die unmittelbare Weiterleitung von Kryptowerten an andere Wallets, besonders an non-custodial Wallets, kann auf Versuche hinweisen, die Herkunft der Mittel zu verschleiern.

  • Nur zur Durchleitung genutzte Konten
    Konten, die ausschließlich zur Weiterleitung von Mitteln dienen und wirtschaftlich keinen Sinn ergeben, könnten für Geldwäsche genutzt werden.

  • Komplexe Transaktionsketten
    Vorangegangene Transaktionen über zahlreiche Wallets könnten auf strukturierte Versuche der Verschleierung hinweisen.

  • Hohe Nutzung von DeFi-Plattformen oder NFT-Marktplätzen
    Auffälliges Verhalten in Bezug auf die Nutzung dezentraler Finanzdienstleistungen oder den Handel mit NFTs könnte auf spekulative Geschäfte oder Geldwäsche hindeuten.

  • Wirtschaftlich nicht plausible Handelsgeschäfte
    Zahlreiche Konvertierungen zwischen verschiedenen Kryptowerten ohne erkennbaren Hintergrund können ein Mittel sein, um die Nachverfolgung zu erschweren.

  • Transaktionen unterhalb von Meldeschwellen
    Strukturiert niedrig gehaltene Transaktionen, um Meldeschwellen zu umgehen, sind ein klassisches Zeichen für "Smurfing".

  • Transaktionen mit auffälligen Beträgen oder zu ungewöhnlichen Zeiten
    Gleichbleibende oder glatte Beträge und Transaktionen zu ungewöhnlichen Zeitpunkten können auf geplante Aktivitäten hinweisen.

  • Nutzung von Mixing- oder Tumbling-Services
    Die Verwendung solcher Dienste zur Verschleierung der Transaktionshistorie ist ein deutliches Zeichen für Versuche, die Herkunft von Mitteln zu verbergen.

  • Transaktionen mit Wallets in wenig regulierten Jurisdiktionen
    Die Verbindung zu Handelsplätzen in schwach regulierten Gebieten kann Risiken bergen.

  • Nutzung von Kryptowerten mit hohem Anonymisierungsgrad
    Die Bevorzugung von Kryptowährungen, die Anonymität verstärken, kann auf den Wunsch hindeuten, Transaktionen zu verbergen.

  • Unbekannte Herkunft hoher Gutschriften
    Große, unerwartete oder nicht erklärte Gutschriften, die schnell in Fiatgeld umgewandelt werden, sind verdächtig.

  • Ransomware-typische Transaktionsmuster
    Eine Serie von hohen Transaktionen gefolgt von einer Ruhephase könnte auf Erpressungssoftware-Aktivitäten hindeuten.

  • Große Beträge über Krypto-Debitkarten abverfügt
    Die Verwendung von mit Kryptowallets verknüpften Karten zur Abhebung großer Beträge in Fiatwährung kann auf das Bestreben hinweisen, Kryptowerte schnell zu liquidieren.

Auffälligkeiten bei Empfänger- und Absenderadressen

  • Gelder von Wallets mit gestohlenen Vermögenswerten
    Der Erhalt von Geldern von Adressen, die gestohlene Vermögenswerte beherbergen, kann auf eine direkte Verbindung zu kriminellen Aktivitäten hinweisen.

  • Verbindungen zu illegalen Aktivitäten
    Transaktionen, die von oder an Wallet-Adressen durchgeführt werden, die mit Erpressung, Ransomware, sanktionierten Adressen oder anderen illegalen Aktivitäten verbunden sind, erfordern dringend weitere Untersuchungen.

  • Transaktionen an unseriöse Zieladressen
    Die Überweisung konvertierter Kryptowerte an Zieladressen, die mit betrügerischen Anlagen in Verbindung stehen könnten, deutet auf potenzielles Betrugsrisiko hin.

  • Hinweise von Kunden oder Geschädigten
    Feedback oder Hinweise von Kunden oder Betroffenen bezüglich bestimmter Zieladressen sollten sorgfältig geprüft werden.

  • Darknet-Bezug
    Transaktionen, die mit dem Darknet in Verbindung stehen, insbesondere mit Märkten, die für illegale Aktivitäten bekannt sind, sind hochgradig verdächtig.

  • Nutzung von Mixing- und Tumbling-Diensten
    Die Verwendung dieser Dienste zur Verschleierung der Mittelherkunft ist ein starkes Indiz für den Versuch, die Nachverfolgung zu umgehen.

  • Nutzung von Hochrisikobörsen und Plattformen
    Transaktionen über Börsen oder Plattformen, die für lückenhafte KYC-Prozesse oder Verbindungen zu Hochrisikojurisdiktionen bekannt sind, bergen ein hohes Risiko.

  • Anonymisierende Wallet-Provider
    Die Zuordnung von Transaktionen zu Providern, die erhöhte Anonymität bieten, kann auf Bestrebungen hinweisen, die Transaktionshistorie zu verschleiern.

  • Komplexe Transaktionsmuster
    Vielfältige Transaktionen, die die Nachverfolgbarkeit erschweren, wie „Peel Chains“ oder multiple Input/Output-Transaktionen, sind verdächtig.

  • Neu generierte Wallet-Adressen
    Zahlreiche Transaktionen von oder an neu generierte Adressen oder Wallets ohne vorherige Aktivität können auf das Bestreben hinweisen, Transaktionen schwerer nachvollziehbar zu machen.

  • Hohe Transaktionsumsätze bei nicht zugeordneten Adressen
    Hohe Umsätze bei Adressen, die keinem bekannten Handelsplatz zugeordnet werden können, bedürfen einer genaueren Untersuchung.

  • Verbindung zu Online-Glücksspiel
    Transaktionen, die in Verbindung mit Online-Glücksspiel stehen, sollten auf Compliance und Legalität geprüft werden.

  • Öffentliche Erwähnungen illegaler Aktivitäten
    Die Erwähnung einer Wallet-Adresse in Zusammenhang mit illegalen Aktivitäten in öffentlichen Foren ist ein Warnsignal.

Sonstige Auffälligkeiten

  • Textnachrichten mit illegalen Bezügen
    Textnachrichten, die mit einer Transaktion verknüpft sind und illegale Aktivitäten oder den Kauf illegaler Güter wie Drogen oder gestohlene Kreditkarteninformationen thematisieren, sind ein deutliches Warnsignal. Solche Nachrichten können direkt auf kriminelle Handlungen hinweisen oder zumindest darauf, dass die Transaktionen für illegale Zwecke genutzt werden.

  • Kryptowährungsautomaten in kriminalitätsbelasteten Gebieten
    Ein (Geschäfts-)Kunde, der zahlreiche Kryptowährungsautomaten oder Geschäftsstellen in Gebieten mit erhöhter Kriminalitätsrate betreibt, könnte das Risiko bergen, dass diese Automaten zur Geldwäsche genutzt werden. Standorte mit hoher Kriminalitätsrate sind attraktiv für Akteure, die ihre illegal erworbenen Gelder in Kryptowährungen umwandeln möchten, um die Herkunft zu verschleiern.

  • Nutzung von Kryptowährungsautomaten trotz hoher Gebühren
    Kunden, die Kryptowährungsautomaten nutzen, obwohl diese hohe Transaktionsgebühren haben, könnten dies tun, um illegale Gelder zu waschen. Die Bereitschaft, hohe Gebühren zu zahlen, kann darauf hinweisen, dass die Reinigung der Gelder höhere Priorität als die Kosten hat.

  • Nutzung von Automaten durch Finanzagenten oder Betrugsopfer
    Automaten für Kryptowährungen, die häufig von Finanzagenten oder Betrugsopfern genutzt werden, könnten Teil eines größeren Betrugs- oder Geldwäscheschemas sein. Finanzagenten sind oft unwissentlich in Geldwäscheaktivitäten involviert, während Betrugsopfer gezielt von Kriminellen ausgenutzt werden.

  • Automatenstandorte mit erhöhtem Risiko
    Die Platzierung von Kryptowährungsautomaten an risikobehafteten Orten mit erhöhter Kriminalität erhöht das Risiko ihrer Nutzung für Geldwäschezwecke. Standorte in solchen Gebieten sind oft weniger überwacht und bieten ein günstiges Umfeld für illegale Transaktionen

Transaktionen über Bankkonten und mit Kredit-/Debitkarten

Auffällige Transaktionen

  • Plötzliche Aktivität auf zuvor inaktiven Konten
    Konten, die nach längerer Inaktivität plötzlich hohe Umsätze, insbesondere im Zusammenhang mit Kryptowerten und Handelsplätzen für Kryptowerte, aufweisen, können für Geldwäscheaktivitäten genutzt werden.

  • Große Kryptowertkäufe ohne finanzielle Grundlage
    Wenn Kunden Kryptowerte in einem Umfang kaufen, der nicht mit ihrem bekannten Vermögen oder Finanzprofil übereinstimmt, kann dies auf nicht deklarierte Einkünfte hinweisen.

  • Hohe Beträge von Dritten bei Kontoeröffnung
    Der erste Zahlungseingang auf einem neu eröffneten Konto stammt von einem Dritten und ist ungewöhnlich hoch, was auf nicht legitime Geldflüsse hindeuten kann.

  • Schnelle Weiterleitung eingehender Mittel
    Kunden, die eingehende Gelder schnell an Kryptowährungshandelsplätze oder Zahlungsverkehrsdienstleister weiterleiten, nutzen ihr Konto möglicherweise vorrangig zur Geldwäsche.

  • Transaktionen mit ausländischen Handelsplätzen in Hochrisikoländern
    Die Nutzung von Handelsplätzen oder Zahlungsdienstleistern in Hochrisikoländern, insbesondere solchen mit unzureichenden AML/CFT-Standards, birgt ein hohes Risiko für Geldwäsche.

  • Transaktionen in Verbindung mit Offshore-Finanzplätzen
    Transaktionen, die mit Staaten in Verbindung stehen, die als Offshore-Finanzplätze oder Risikoländer gelten, können auf Versuche der Verschleierung der Mittelherkunft hinweisen.

  • Nicht registrierte Finanzdienstleistungstätigkeit
    Kunden, die Transaktionen im Zusammenhang mit Kryptowerten in einem Umfang durchführen, der darauf schließen lässt, dass sie nicht genehmigte Finanzdienstleistungen anbieten, verstoßen möglicherweise gegen regulatorische Vorschriften.

  • Unplausibles Transaktionsverhalten
    Wenn das Konto eines Kunden ausschließlich für Transaktionen im Zusammenhang mit Kryptowerten genutzt wird und keine typischen Umsätze aufweist, sollte dies hinterfragt werden.

  • Transaktionen mit auffälligen Verwendungszwecken
    Häufige Transaktionen mit Verwendungszwecken, die auf Kryptowerte hinweisen könnten, bedürfen einer genaueren Prüfung.

  • Missbrauch von Fördergeldern
    Die Umleitung von Hilfs- oder Fördergeldern, wie z.B. Corona-Hilfen, an Handelsplätze für Kryptowerte kann auf Betrug hindeuten.

Weitere Anhaltspunkte für eine auffällige Nutzung eines Bankkontos

  • Nicht übereinstimmende Kontonutzung
    Wenn das Transaktionsverhalten nicht der erklärten Nutzung eines Privat- oder Geschäftskontos entspricht, wie zum Beispiel geschäftliche Transaktionen über ein Privatkonto, kann dies ein Indikator für die Umgehung von regulatorischen Anforderungen oder für die Verschleierung von Geschäftsaktivitäten sein.

  • Überweisungsrückrufe
    Überweisungsrückrufe, insbesondere aufgrund von Betrugs- oder Phishingverdacht, sind ein klares Zeichen dafür, dass das Konto in betrügerische Aktivitäten involviert sein könnte.

  • Mitteilungen von Geschädigten
    Kontaktaufnahmen von Personen, die behaupten, Gelder irrtümlich oder infolge von Betrug an das Konto gesendet zu haben, weisen darauf hin, dass das Konto für betrügerische Zwecke missbraucht wird.

  • Verbindung zu Fakeshops und gehackten Ebay-Konten
    Wenn Dritte das Bankkonto als Empfängerkonto im Zusammenhang mit Fakeshops oder gehackten Ebay-Konten nennen, ist dies ein deutlicher Hinweis auf Betrugsaktivitäten.

  • Transaktionen zwischen Neukunden
    Zahlreiche Transaktionen zwischen Neukunden ohne ersichtlichen geschäftlichen oder persönlichen Hintergrund können auf organisierte Geldwäsche oder Betrugsnetzwerke hindeuten.

  • Häufige „1 Cent“-Überweisungen
    Solche Überweisungen, die oft zur Überprüfung der Funktionalität von Konten genutzt werden, können anzeigen, dass ein Konto systematisch für Betrugszwecke getestet wird.

  • Zahlreiche Verifizierungszahlungen
    Mehrere kleine Beträge, die an Finanz- und Zahlungsverkehrsdienstleister gesendet werden, um ein Referenzkonto zu legitimieren, können darauf hindeuten, dass das Konto zur schnellen Disposition und Verteilung von Geldern verwendet wird. Dies ist besonders auffällig, wenn es sich um ein neues oder kürzlich aktiviertes Konto handelt.

Verdächtige Verhaltensweisen (laufende Überwachung)

Auffälligkeiten im Kundenverhalten

  • Nicht aktivierte Kredit-/Debitkarte
    Wenn eine im Rahmen der Kontoeröffnung ausgegebene Kredit- oder Debitkarte vom Kunden nicht aktiviert wird, jedoch Transaktionen über das Bankkonto oder Nutzerkonto stattfinden, kann dies auf einen ungewöhnlichen oder vorsichtigen Umgang mit den Kontofunktionen hinweisen. Dies könnte ein Versuch sein, bestimmte Aktivitäten weniger auffällig zu gestalten.

  • Mehrere Konten mit denselben Bankverbindungen
    Ein Nutzerkonto, das mit Bankkonten oder Kredit-/Debitkarten verknüpft ist, die auch mit den Nutzerkonten anderer Kunden verknüpft sind, kann ein Indikator für die Nutzung von Strohmannkonten oder für koordinierte betrügerische Aktivitäten sein.

  • Log-Ins von nicht vertrauenswürdigen IP-Adressen
    Der Zugriff auf Bankkonten oder Nutzerkonten sowie die Initialisierung von Transaktionen von IP-Adressen, die als nicht vertrauenswürdig gelten (z.B. solche, die das Tor-Netzwerk oder bestimmte VPNs nutzen), kann darauf hindeuten, dass der Kunde versucht, seine Identität oder seinen Standort zu verschleiern. Dies ist oft ein Merkmal von Akteuren, die anonym bleiben möchten, um betrügerische oder illegale Aktivitäten durchzuführen.

  • Transaktionen in unmittelbarer zeitlicher Nähe zu Log-Ins
    Wenn der Log-In auf ein Konto und die sich anschließende Transaktionsinitiierung unmittelbar nach ein- oder ausgehenden Zahlungen oder Transaktionen erfolgen, könnte dies auf einen automatisierten oder koordinierten Prozess hinweisen. Dies könnte Teil einer größeren Strategie sein, um Transaktionen schnell durchzuführen und die Nachverfolgung zu erschweren.

Auffälligkeiten bezüglich der verwendeten Daten

  • Abweichungen bei IP-Adressen
    Unterschiede zwischen den im Profil hinterlegten und den tatsächlich genutzten IP-Adressen können auf die Nutzung des Kontos durch Dritte oder auf Versuche der Verschleierung hinweisen.

  • Zugriffe aus sanktionierten Jurisdiktionen
    Zugriffe von IP-Adressen aus Hochrisikoländern oder sanktionierten Jurisdiktionen erhöhen das Risiko von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung.

  • Änderungen von Überweisungslimits
    Schnelle Änderungen der Transaktionslimits nach Kontoeröffnung können auf das Bestreben hinweisen, größere Beträge zu bewegen.

  • Häufige Änderungen von Kontaktdaten
    Regelmäßige Änderungen können ein Versuch sein, die wahre Identität oder den Standort zu verschleiern.

  • Gleiche Identifizierungsdaten für verschiedene Konten
    Die Nutzung identischer Zugangsdaten für mehrere Konten ohne erkennbare Verbindungen zwischen den Kontoinhabern könnte auf Betrug oder Missbrauch hindeuten.

  • Nicht erreichbare oder unkooperative Kunden
    Schwierigkeiten, den Kunden für Rückfragen zu erreichen, oder ausweichende Antworten auf Fragen zur Mittelherkunft sind verdächtig.

  • Erwähnung in öffentlichen Foren
    Die Nennung von Kontonummern oder Nutzernamen in Verbindung mit illegalen Aktivitäten in öffentlichen Foren ist ein klares Warnsignal.

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