Geldwäscheprävention im Finanzsektor erfordert eine tiefe Verständnis der vielfältigen Mechanismen und Wege, durch die Geldwäscheaktivitäten stattfinden können.
In einem Umfeld, das von komplexen Finanzprodukten, global vernetzten Märkten und ständigen technologischen Innovationen geprägt ist, müssen Finanzinstitute besondere Wachsamkeit walten lassen,
um potenzielle Risiken und Anzeichen von Geldwäsche frühzeitig zu erkennen.
Dies beinhaltet die gründliche Überprüfung der Kundenidentität, kontinuierliche Überwachung von Transaktionen und Aufdeckung ungewöhnlicher Muster, die auf Geldwäsche hindeuten könnten.
Im Finanzsektor erfordert der Auslandszahlungsverkehr besondere Aufmerksamkeit, um mögliche Risiken der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu erkennen. Folgende Anhaltspunkte sollten bei
Verpflichteten eine erhöhte Aufmerksamkeit erzeugen:
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Häufige internationale Transaktionen, die nicht zum Profil passen
Eingänge oder Ausgänge hoher Beträge, die aufgrund des persönlichen, betrieblichen oder wirtschaftlichen Hintergrunds des Kunden nicht plausibel erscheinen.
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Plötzliche Zunahme ungewöhnlicher Auslandsumsätze
Ohne ersichtlichen Grund werden deutlich mehr internationale Transaktionen getätigt, die vom bisherigen Verhalten abweichen.
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Veränderung im Transaktionsmuster
Ein Wechsel von internationalen Transaktionen mit kleineren Beträgen zu solchen mit großvolumigen Beträgen.
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Bareinzahlungen und anschließende Überweisungen ins Ausland
Bareinzahlungen auf verschiedene Konten mit nachfolgender Konsolidierung und Überweisung der Gelder ins Ausland.
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Transaktionen in Freihandelszonen oder Offshore-Länder
Ohne erkennbare geschäftliche Beziehung erfolgen zahlreiche Bareinzahlungen und Weiterleitungen in diese Gebiete.
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Wirtschaftlich nicht plausible grenzüberschreitende Transaktionen
Überweisungen, die wirtschaftlich keinen Sinn ergeben und über mehrere Ländergrenzen hinweg erfolgen.
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Überweisungen mit anschließender Rücküberweisung
Ohne plausible Gründe erfolgt eine schnelle Rücküberweisung der ursprünglich ins Ausland gesendeten Beträge.
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Auffällige Überweisungen an oder von Offshore-Gesellschaften
Insbesondere wenn diese aus oder in Risikoländer oder Steueroasen erfolgen.
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Zahlungen für hochpreisige Anschaffungen über Offshore-Gesellschaften
Erwerb von Immobilien und anderen Vermögensgegenständen durch solche Gesellschaften.
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Häufige internationale Überweisungen ohne geschäftliche Beziehung
Insbesondere bei Güterhändlern, ohne dass eine Verbindung zu den Empfängerländern offensichtlich ist.
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Überweisungen mit Bezug zu unbekannten oder exotischen Banken
Ohne erkennbare plausible Gründe für die Wahl dieser Bankverbindungen.
Diese Anhaltspunkte sind Indikatoren, die Finanzinstitute und andere Verpflichtete zu einer genaueren Prüfung und gegebenenfalls zur Meldung verdächtiger Transaktionen an die zuständigen Behörden
veranlassen sollten, um die Integrität des Finanzsystems zu schützen.
Für den Finanzsektor sind bestimmte Anhaltspunkte im Zusammenhang mit Bargeldtransaktionen besonders relevant, da diese auf Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung hindeuten können. Eine erhöhte
Aufmerksamkeit ist geboten bei:
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Regelmäßige, ungewöhnliche Bareinzahlungen
Insbesondere wenn diese täglich, in nicht unbeträchtlicher Höhe und möglicherweise in unterschiedlichen Filialen erfolgen, ohne plausible Erklärung.
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Einreichung gebündelten Bargelds
Größere Mengen gebündelten Bargelds, auch mit Banderolen anderer Kreditinstitute, deuten auf externe Aktivitäten hin.
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Fehlender Nachweis über die Herkunft der Barmittel
Kunden, die keine plausible Erklärung für die Herkunft des eingezahlten Bargeldes liefern können.
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Nutzung von Einzahlungsautomaten außerhalb der Geschäftszeiten
Auffallend häufige Nutzung für höhere Bareinzahlungen.
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Häufige Kontodeckung durch Bareinzahlungen
Wenn das Konto regelmäßig durch Bareinzahlungen gedeckt wird.
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Schnelle Abverfügung nach großen Bareinzahlungen
Großvolumige Bareinzahlungen, die kurz darauf wieder abgehoben werden.
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Taggleiche Transaktionen in verschiedenen Filialen
Ohne ersichtlichen Grund
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Bareinzahlungen auf verschiedene Konten mit anschließender Konsolidierung
Gelder werden auf unterschiedliche Konten eingezahlt, dann zusammengeführt und bar abgehoben.
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Bartransaktionen über denselben Geldautomaten
Häufige Ein- und Auszahlungen nahezu zeitgleich durch die gleiche Person auf unterschiedliche Konten.
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Verbindung zu Online-Casinos
Barein- und -auszahlungen in Verbindung mit Kreditkartenumsätzen aus diesem Bereich.
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Überweisungen in oder aus Offshore-Ländern
Mit der Anweisung, den Betrag in bar auszuzahlen.
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Häufige Barabhebungen und anschließende Bareinzahlungen
Auf ein anderes Konto, insbesondere in kurzer Zeitfolge.
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Unerwartet hohe Gutschriften mit anschließender Barverfügung
Schnelle Abhebung nach einer hohen Einzahlung.
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Ein- und Auszahlungen großer Mengen kleiner Banknoten
Ohne plausiblen Grund.
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Umtausch großer Mengen kleinerer in größere Banknoten
Oder häufiger Wechsel in andere Währungen.
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Bareinzahlungen nach Schließfach-Zugriff
Besonders, wenn dies regelmäßig vor größeren Einzahlungen geschieht.
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Nutzung von kontoungebundenen Finanztransfers durch Nichtkunden
Trotz hoher Gebühren auffällig häufige Nutzung.
Dieses Segment bietet zahlreiche Möglichkeiten, stellt aber auch spezifische Risiken dar, die von Finanzinstituten und Plattformbetreibern berücksichtigt werden müssen. Die folgenden
Anhaltspunkte sollen für eine erhöhte Aufmerksamkeit sorgen, da sie Indikatoren für potenzielle Geldwäscheaktivitäten sein können:
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Gelder von verschiedenen Konten
Wenn bei einem Kunden oder einer Kundin Gelder von unterschiedlichen Konten eingehen, die anschließend an dieselbe Crowdfunding-Plattform überwiesen werden, könnte dies ein Versuch sein, die
Herkunft der Mittel zu verschleiern.
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Auffällige Häufung identischer Investoren/Kapitalsuchenden
Das wiederholte Auftreten derselben Investoren und Kapitalsuchenden bei verschiedenen Projekten kann auf ein abgestimmtes Vorgehen hinweisen, das möglicherweise darauf abzielt, Gelder durch
die Crowdfunding-Plattform zu schleusen.
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Mehrere Investoren unter gleicher Adresse
Wenn eine Vielzahl von Investoren unter derselben Adresse registriert ist oder gleiche Daten angeben, könnte dies ein Hinweis auf Scheinidentitäten sein.
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Hohe Beträge durch wenige Investoren
Einzelne Investoren, die auffallend hohe Beträge in ein Projekt investieren, besonders kurz nachdem die Investitionsmöglichkeit online gestellt wurde, könnten versuchen, illegitime Gelder zu
waschen.
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Schnelle Erreichung des Finanzierungsziels
Projekte, deren Finanzierungsziele ungewöhnlich schnell erreicht werden, können verdächtig sein, insbesondere wenn dies ohne ersichtlichen Grund geschieht.
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Finanzierungsziel trotz unattraktiver Konditionen erreicht
Ein Projekt, das sein Finanzierungsziel trotz schlechter Konditionen erreicht, könnte als Fassade für Geldwäsche dienen.
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Viele Geldeingänge oder hohe Beträge von ausländischen Konten
Besonders wenn für ein Projekt ungewöhnlich viele Geldeingänge oder ein hoher Einmalbetrag von einem ausländischen Konto eingeht, sollte dies näher untersucht werden.
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Häufige oder zeitnahe neue Projekte durch denselben Kapitalsuchenden
Ein Kapitalsuchender, der ungewöhnlich oft oder in kurzer Abfolge neue Projekte startet, könnte dies tun, um Gelder zu waschen.
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Vorzeitige Rückzahlung aufgenommener Mittel
Ungewöhnlich häufige oder vorzeitige Rückzahlungen aufgenommener Mittel, auch in hohem Volumen, können ein Versuch sein, den Anschein legitimer Transaktionen zu erwecken.
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Ungewöhnliche Höhe des Finanzierungsprojekts
Die Höhe des Finanzierungsziels, die im Vergleich zu ähnlichen Projekten ungewöhnlich hoch oder niedrig ist, kann ebenfalls ein Anzeichen für Geldwäsche sein.
Finanzinstitute müssen auf bestimmte Anzeichen achten, die auf ungewöhnliche oder verdächtige Aktivitäten hindeuten könnten. Hier eine detaillierte Aufschlüsselung der Anhaltspunkte für erhöhte
Aufmerksamkeit:
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Komplexe oder wirtschaftlich unplausible Transaktionen
Gehäufte Transaktionen, die unnötig kompliziert erscheinen oder keinen erkennbaren wirtschaftlichen Sinn haben, können auf Versuche hindeuten, die Herkunft von Geldern zu verschleiern.
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Ungewöhnliches Zahlungsverhalten
Transaktionen, die nicht zum bisherigen Zahlungsverhalten des Kontoinhabers passen, bedürfen einer näheren Untersuchung, da sie auf eine Änderung in der Nutzung des Kontos hinweisen
könnten.
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Sprunghafte Umsatzzuwächse
Erhebliche und plötzlich auftretende Umsatzzuwächse auf einem Konto, für die es keine plausible Erklärung gibt, können ein Indikator für
Geldwäsche sein.
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Ungewöhnlich hohe Kontostände
Ein auffälliger Aufbau von hohen Kontoständen, die anschließend ins Ausland transferiert werden, ohne einen plausiblen wirtschaftlichen oder geschäftlichen Zweck, ist verdächtig.
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Plötzliche Zunahme von Kontoumsätzen
Eine unerwartete Zunahme der Aktivitäten auf einem zuvor wenig genutzten Konto könnte auf ein "Schläferkonto" hinweisen, das für Geldwäscheaktivitäten aktiviert wurde.
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Unerwartet hohe Gutschriften auf neuen Konten
Große Gutschriften auf neu eröffneten Konten, für die es keine plausible Erklärung gibt, bedürfen einer Überprüfung.
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Ungewöhnliche Transaktionsmuster
Periodische, sich wiederholende Muster an Transaktionen, die unmittelbar auf Einzahlungen folgen, können auf strukturierte Geldwäscheaktivitäten hinweisen.
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Gemeinsamkeiten im Transaktionsverhalten
Mehrere Konten mit ähnlichen Transaktionsmustern, insbesondere wenn sie mit den Konten der Gegenparteien übereinstimmen, sind verdächtig.
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Eröffnung vieler Bankkonten
Eine ungewöhnlich hohe Anzahl von eröffneten Bankkonten, die nach einem einheitlichen Muster verwaltet werden, kann ein Versuch sein, Gelder zu verteilen und die Herkunft zu
verschleiern.
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Kontoführung durch Dritte
Die Nutzung eines Kontos erkennbar für oder durch Dritte kann auf Geldwäsche hindeuten, insbesondere wenn der Kontoinhaber dafür keine plausible Erklärung hat.
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Ungewöhnlich häufige Barumsätze
Insbesondere bei Geschäftskonten können häufige Barumsätze ein Anzeichen für Versuche sein, Bargeldtransaktionen zu vermischen.
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Nutzung eines Privatkontos als Geschäftskonto
Ein Privatkonto, das erkennbar als Geschäftskonto genutzt wird, kann auf den Versuch hinweisen, Geschäftseinnahmen zu verschleiern.
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Durchlauf- oder Sammelkontenutzung
Die unübliche Nutzung eines Kontos als Durchlauf- oder Sammelkonto, insbesondere das Splitten und Weiterleiten von Geldern an Dritte, kann auf Geldwäscheaktivitäten hindeuten.
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Häufige Zahlungen über Online-Bezahlsysteme
Ungewöhnlich häufige Zahlungen, die nicht durch Geschäftstätigkeiten plausibilisiert werden können, bedürfen einer Überprüfung.
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Transaktionen unter Einbeziehung von NPOs/NGOs
Transaktionen, die NPOs oder NGOs ohne erkennbaren wirtschaftlichen Grund einbeziehen, können Teil eines Versuchs sein, die wahre Natur der Geldflüsse zu verschleiern.
Im Bereich der Kreditvergabe gibt es spezifische Indikatoren, die für die Prävention von Geldwäsche von besonderer Bedeutung sind. Diese Indikatoren verlangen von den Banken und
Finanzdienstleistern eine gesteigerte Wachsamkeit, weil sie möglicherweise auf Aktivitäten der Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung hinweisen könnten.
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Vorzeitige Rückzahlung oder hohe Sondertilgungen
Ein Kunde, der ein Darlehen vorzeitig zurückzahlt oder hohe Sondertilgungen vornimmt, ohne die Herkunft der Mittel plausibel erklären zu können, erregt Verdacht. Dies könnte ein Versuch sein,
illegitime Gelder zu legitimieren.
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Widersprüchliches Kreditverhältnis
Ein Darlehensantrag oder ein gewährtes Darlehen, das im Widerspruch zum wirtschaftlichen Hintergrund des Darlehensnehmers steht, kann auf eine nicht legitime Nutzung des Kredits
hindeuten.
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Kredite mit kurzen Laufzeiten und hohen Schlussraten
Die regelmäßige Aufnahme solcher Kredite kann ein Anzeichen für Geldwäsche sein, insbesondere wenn die Mittelherkunft unklar bleibt.
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Kreditsicherheiten durch Dritte
Wenn Kreditsicherheiten durch Dritte ohne erkennbare Verbindung zum Darlehensnehmer gestellt werden, könnte dies auf einen Versuch
hinweisen, die wahren wirtschaftlichen Verhältnisse zu verschleiern.
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Besicherung durch Offshore-Banken
Kredite, die durch Offshore-Banken besichert werden, erfordern eine genauere Prüfung, da Offshore-Gebiete oft mit höheren Risiken der Geldwäsche assoziiert werden.
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Überhöhte Kreditsumme
Eine Kreditsumme, die den Wert des zu erwerbenden Objekts signifikant übersteigt, kann auf eine Überbewertung hindeuten, um mehr Mittel zu waschen.
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Barzahlung von Eigenkapital
Die Einzahlung eines größeren Betrags in bar als Eigenkapital ohne plausible und nachprüfbare Erklärung der Mittelherkunft ist verdächtig.
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Eigenkapital von Dritten
Die Nutzung von Eigenkapital, das zuvor von einem Dritten eingezahlt oder überwiesen wurde, erfordert eine Überprüfung der Verbindung zwischen den Beteiligten.
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Unnötige Kreditaufnahme
Ein Kunde, der einen Kredit beantragt, obwohl dies wirtschaftlich nicht notwendig erscheint, kann versuchen, illegitime Gelder zu waschen.
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Ungewöhnlicher Wert in eingereichten Dokumenten
Dokumente, die einen ungewöhnlich hohen oder niedrigen Wert im Vergleich zum Wirtschaftsgut aufweisen, können auf Betrug oder Geldwäsche hinweisen.
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Darlehen für Dritte
Die Aufnahme eines Darlehens offensichtlich für Dritte ohne erkennbare Verbindungen kann Teil eines Geldwäscheschemas sein.
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Absichtliche Nicht-Rückzahlung
Ein Darlehen, das scheinbar bewusst nicht zurückgezahlt wird, um eine Pfändung und Verwertung der Sicherheiten seitens der Bank zu provozieren, könnte auf Geldwäsche hindeuten.
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Tilgung durch Dritte
Die Tilgung eines Darlehens oder die Zahlung der Raten durch Dritte, entgegen der Vereinbarung, kann ein Indikator für die Verschleierung der wahren Herkunft der Mittel sein.
Bei der Kontrolle von Kundeninformationen und Daten im Zuge der Verhinderung von Geldwäsche ist außerordentliche Achtsamkeit erforderlich. Diverse Indizien können auf mögliche Gefahren hinweisen
und verlangen eine verstärkte Wachsamkeit seitens der zuständigen Einrichtungen.
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Verzögerte Identifizierung
Kunden, die eine Identifizierung verzögern oder das Vorhaben abbrechen, sobald eine Identifizierung verlangt oder erweitert wird, können versuchen, die Überprüfung ihrer Identität zu
umgehen.
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Schwierige Identifizierung des wirtschaftlich Berechtigten
Wenn es nicht möglich oder nur mit erheblichem Aufwand möglich ist, den wirtschaftlich Berechtigten zu ermitteln, könnte dies ein Versuch sein, die wahren Besitzverhältnisse zu
verschleiern.
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Strohmannkonstruktionen
Hinweise auf vorgeschobene Kontaktpersonen deuten auf Strukturen hin, die darauf ausgelegt sind, die wahren wirtschaftlich Berechtigten zu verbergen.
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Vorlage von Kopien
Kunden, die auch nach Aufforderung nur Kopien von Ausweisdokumenten vorlegen, könnten versuchen, Fälschungen zu verwenden.
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Zweifel an der Authentizität von Ausweisdokumenten
Wenn Zweifel an der Echtheit oder der Zuordnung eines Ausweises zum Kunden bestehen, ist dies ein ernstzunehmender Warnhinweis.
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Identisches Ausweisdokument bei mehreren Kunden
Die Vorlage identischer Ausweisdokumente durch verschiedene Kunden ist ein eindeutiger Hinweis auf Betrug oder Identitätsdiebstahl.
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Identische Stammdaten
Mehrere Kunden mit den gleichen Stammdaten ohne plausiblen Grund können auf ein Netzwerk hindeuten, das zur Verschleierung von Aktivitäten dient.
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Häufige Änderungen der Identifikationsangaben
Kunden, die ohne plausiblen Grund ihre Identifikationsangaben häufig ändern, könnten ihre Spuren zu verwischen versuchen.
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Vage Angaben zu Adresse oder Erreichbarkeit
Die Vermeidung konkreter Angaben zur Adresse oder Erreichbarkeit kann ein Versuch sein, die tatsächliche Identität oder den Aufenthaltsort zu verschleiern.
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Büro-Service als Kontakt
Eine unter der Kundenangabe erreichbare Telefonnummer, die nur zu einem Büro-Service führt, kann auf fehlende physische Präsenz des Kunden hinweisen.
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Sammeladresse als Geschäftsanschrift
Geschäftsanschriften, die Sammeladressen oder Massendomizile darstellen, sind oft bei Versuchen der Verschleierung beteiligt.
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Bezüge zu Leaks
Namen oder Adressen, die mit bekannten Leaks in Verbindung stehen, deuten auf potenzielle Beteiligung an fragwürdigen Finanzpraktiken hin.
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Häufige Änderungen von Kontaktdaten
Ungewöhnlich häufige und grundlose Änderungen von Adress- und Kontaktdaten nach Kontoeröffnung können auf Versuche hindeuten, die Verfolgung zu erschweren.
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Komplexe Unternehmensstrukturen
Auffällig und/oder ungewöhnlich komplexe Eigentümerstrukturen eines Unternehmens können dazu dienen, die tatsächlichen Besitzverhältnisse zu verschleiern.
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Häufige Veränderungen der Kontrollstrukturen
Ohne plausiblen Grund häufig veränderte Kontroll- und Eigentümerstrukturen eines Unternehmens können auf Bemühungen hinweisen, die wahren Verhältnisse zu verbergen.
Das Verhalten der Kunden kann wichtige Anzeichen für mögliche Geldwäschevorgänge oder verdächtige Aktivitäten liefern. Deshalb ist es für Finanzunternehmen und ihr Personal essenziell, besondere
Wachsamkeit zu walten zu lassen und spezifische Kundenverhaltensweisen zu beobachten, die Bedenken erwecken könnten. Folgend eine genaue Untersuchung der Indikatoren, die eine gesteigerte
Aufmerksamkeit erfordern:
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Vermeidung direkten Kontakts
Kunden, die übermäßig den direkten Kontakt meiden, könnten versuchen, weniger Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
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Auffälliges Verhalten
Eile, Nervosität, Aggressivität oder ungewöhnliche Unkooperativität können auf den Versuch hinweisen, verdächtige Transaktionen schnell durchzuführen.
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Widersprüchliche Angaben
Nervöse Antworten und Widersprüche bei Nachfragen können ein Zeichen dafür sein, dass der Kunde etwas zu verbergen hat.
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Unwissenheit über eigenes Geschäft
Personen, die als Geschäftsführung auftreten, aber wenig oder kein Wissen über das Geschäftsfeld haben, könnten Strohfiguren sein.
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Handeln für Dritte
Kunden, die offensichtlich für Dritte handeln, ohne dass dies vorher angegeben wurde, könnten versuchen, die wahren Beteiligten zu verschleiern.
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Abweichendes Kundenprofil
Ein Transaktionsverhalten, das stark von dem vergleichbarer Kunden abweicht, kann auf ungewöhnliche oder verdächtige Aktivitäten hinweisen.
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Transaktionen für Dritte
Die Durchführung von Transaktionen als Gefälligkeiten für Dritte, besonders wenn sie vom bisherigen Verhalten abweichen, kann risikobehaftet sein.
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Desinteresse an Konditionen
Ungewöhnliches Desinteresse an den Kosten oder Konditionen eines Finanzprodukts kann ein Zeichen dafür sein, dass der Kunde andere Motive hat.
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Drängen auf schnelle Transaktionen
Kunden, die ungewöhnlich auf die sofortige Durchführung einer Transaktion drängen, könnten unter Druck stehen, Gelder schnell zu bewegen.
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Häufige Bargeldtransfers
Mehrmalige tägliche Besuche für Bargeldtransfers können auf Strukturierung hindeuten, eine Technik zur Umgehung von Meldeschwellen.
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Ungewöhnliche Besuchszeiten
Häufige Besuche kurz nach Beginn oder zum Ende der Öffnungszeiten könnten ein Versuch sein, weniger Aufmerksamkeit zu erregen.
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Vorgebliche Unbekanntschaft
Wenn offenkundig bekannte Personen vorgeben, sich nicht zu kennen, könnte dies Teil eines Versuchs sein, Verbindungen zu verschleiern.
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Angebote von „Trinkgeldern“
Angebote von „Trinkgeldern“ oder „Aufwandsentschädigungen“ können ein Versuch sein, Mitarbeitende für die Nichtmeldung von Verdachtsfällen zu gewinnen.
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Detailwissen über Compliance
Kunden, die sich auffällig gut mit Compliance-Vorschriften auskennen, könnten versuchen, Systeme zu umgehen.
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Kontoeröffnungen ohne regionalen Bezug
Kunden ohne plausiblen Grund für eine Kontoeröffnung bei einem regionalen Kreditinstitut könnten dies tun, um die Herkunft von Geldern zu verschleiern.
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Bankkonto eines ausländischen Unternehmens
Ein Unternehmen ohne Bezug zu Deutschland, das ein Konto bei einem deutschen Kreditinstitut führt, könnte versuchen, regulatorische Unterschiede auszunutzen.
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Ähnliche Namen bei Kontoeröffnungen
Die Eröffnung von Konten unter ähnlichen Namen oder Firmenbezeichnungen in kurzer Zeit könnte auf koordinierte Versuche der Geldwäsche hinweisen.
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Nutzung vieler Konten
Der Wunsch nach Einrichtung ungewöhnlich vieler Konten ohne plausiblen Grund kann auf Strukturierungsversuche hinweisen.
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Mehrfache Konten für dieselbe Währung
Die Eröffnung mehrerer Konten für dieselbe Fremdwährung ohne ersichtlichen Grund kann Teil einer Geldwäscheaktivität sein.
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Nutzung von Finanzprodukten durch Dritte
Die Nutzung von Finanzprodukten durch verschiedene Personen kann auf Missbrauch oder Weitergabe hinweisen.
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Abweichende Nutzung von Finanzprodukten
Die Verwendung eines Finanzprodukts entgegen seinem eigentlichen Zweck kann auf Versuche hinweisen, die wahren Aktivitäten zu verschleiern.
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Überweisung von Guthaben an Dritte
Kunden, die anordnen, sämtliche Guthaben auf das Konto einer dritten Person zu übertragen, könnten versuchen, die Herkunft der Gelder zu verschleiern.
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Versand von sensiblen Unterlagen
Die Anforderung, sensible Unterlagen an eine andere Adresse zu versenden, ohne plausiblen Grund, kann ein Versuch sein, wahre Identitäten zu verbergen.
Im Umgang mit Schecks im Bankwesen existieren spezifische Verhaltensmuster, die bei den zuständigen Institutionen eine gesteigerte Wachsamkeit hervorrufen sollten, weil sie mögliche Risiken für
Geldwäsche signalisieren können:
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Ungewöhnlich viele Scheckgutschriften
Wenn auf einem Konto ungewöhnlich viele Schecks gutgeschrieben oder zur Gutschrift durch Dritte eingereicht werden, könnte dies ein Hinweis auf strukturierte Transaktionen sein, um Herkunft
der Gelder zu verschleiern.
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Wunsch nach Barauszahlung von Schecks
Kunden, die die Barauszahlung von Schecks bevorzugen, ohne diese zuvor ihrem Konto gutschreiben lassen zu wollen, könnten versuchen, die Nachverfolgbarkeit der Mittel zu umgehen.
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Häufige Einreichung von Schecks
Die auffällig häufige Einreichung von Schecks zur Gutschrift auf ein Konto kann auf den Versuch hinweisen, Gelder aus fragwürdigen Quellen zu legitimieren.
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Unplausible Herkunftserklärungen
Wenn die Begründungen eines Kunden zur Herkunft der Schecks unplausibel oder widersprüchlich sind, besteht der Verdacht auf nicht legitime Transaktionen.
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Einzahlung auf verschiedene Konten
Kunden, die mehrere Schecks einreichen und um Einzahlung auf verschiedene Konten bitten, insbesondere wenn sie für diese Konten keine Verfügungsberechtigung haben, könnten Teil eines
Geldwäscheschemas sein.
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Einreichung von Auslandsschecks
Die Einreichung von Auslandsschecks ohne plausiblen Grund kann auf den Versuch hinweisen, Gelder international zu bewegen und dabei Kontrollmechanismen zu umgehen.
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Schecks mit abweichenden Begünstigten
Häufig eingereichte Schecks mit einem oder einer abweichenden Begünstigten könnten darauf hindeuten, dass die Schecks nicht für den Einreichenden bestimmt waren und somit Teil einer
betrügerischen Handlung sein könnten.
Im Treuhandsektor entstehen einzigartige Risiken und Schwierigkeiten in Bezug auf die Prävention von Geldwäsche. Folgende Indikatoren sollten bei den betroffenen Einrichtungen zu einer
verstärkten Wachsamkeit anregen:
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Fehlende Offenlegung der Treuhandschaft
Wenn ein Rechtsgeschäft ohne Offenlegung der Treuhandschaft und ohne Angabe des oder der wirtschaftlich Berechtigten durchgeführt wird, besteht das Risiko der Verschleierung wahrer
Eigentumsverhältnisse.
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Nachträgliche Bekanntgabe der Treuhandschaft
Das erst nachträgliche Bekanntwerden einer Treuhandschaft aus weiteren Unterlagen oder nur anhand der Eintragungen im Transparenzregister kann auf den Versuch hinweisen, die wahren
Verhältnisse zu verbergen.
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Widersprüchliche Angaben zu wirtschaftlich Berechtigten
Inkonsistenzen zwischen den Angaben zum oder zur wirtschaftlich Berechtigten einer Treuhandschaft und den Eintragungen im Transparenzregister können auf falsche oder irreführende
Informationen hindeuten.
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Häufiger Wechsel des Treuhänders
Ein Kunde, der als Treugeber auffallend häufig den Treuhänder wechselt, könnte dies tun, um Nachverfolgungen zu erschweren und die Transparenz zu mindern.
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Kapitaleinbringung durch den Treuhänder
Wenn das Kapital einer Treuhandschaft vom Treuhänder selbst eingebracht wird, kann dies Fragen hinsichtlich der Herkunft der Mittel und der wahren Absichten aufwerfen.
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Anwerbung für Treuhandschaften aus dem Ausland
Eine Treuhandschaft, die ohne schlüssige Begründung und möglicherweise als klassisches Strohmanngeschäft über Anwerbung durch E-Mails aus dem Ausland vereinbart wird, trägt ein hohes Risiko
der Nutzung für illegale Zwecke.
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Satzungswidrige Transaktionen durch Stiftungen/Non-Profit-Organisationen
Transaktionen, die von Stiftungen oder Non-Profit-Organisationen durchgeführt werden und offenkundig im Widerspruch zu ihren satzungsgemäßen Zielen stehen, können ein Indiz für die Missbrauch
dieser Organisationen für Geldwäscheaktivitäten sein.
Im Versicherungswesen können gewisse Verhaltensweisen und Merkmale in Anträgen auf ein gesteigertes Risiko für Geldwäscheaktivitäten deuten. Finanzinstitute und Versicherungsgesellschaften
sollten bei den nachstehenden Indikatoren besondere Achtsamkeit üben:
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Unpassende Policen
Wenn die Höhe oder Art der Versicherungspolice nicht zum wirtschaftlichen Hintergrund des Versicherungsnehmers passt, könnte dies ein Versuch sein, Gelder zu waschen.
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Mehrere gleichartige Verträge
Der Abschluss mehrerer ähnlicher Verträge in kurzer Zeit, ohne dass dies wirtschaftlich nachvollziehbar ist, kann auf Geldwäsche hindeuten.
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Drängen auf schnellen Vertragsabschluss
Ein ungewöhnlich schneller Abschluss eines Vertrages mit hoher Prämie kann ein Anzeichen für das Bestreben sein, illegitime Gelder zu investieren.
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Interesse an Barzahlungen oder Zahlungen über Auslandskonten
Ein besonderes Interesse an der Möglichkeit von Barzahlungen oder der Zahlung über Auslandskonten könnte auf den Versuch hinweisen, die Herkunft der Gelder zu verschleiern.
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Produktabschluss gegen Einmalzahlung
Das Abschließen eines Produkts gegen Einmalzahlung, welches dann als Kreditsicherheit dient, kann eine Methode sein, Gelder zu waschen.
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Mehrere Verträge mit Einmalzahlung
Das Abschließen mehrerer Versicherungsverträge mit Einmalzahlung ohne wirtschaftliche Nachvollziehbarkeit kann auf Geldwäscheaktivitäten hinweisen.
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Ungewöhnlich hohe Zuzahlungen
Kunden, die auf ungewöhnlich hohe Zuzahlungen bestehen, könnten versuchen, illegitime Gelder einzubringen.
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Ablösung durch Vertrag mit hoher Einmalprämie
Die Ablösung eines Vertrags mit niedriger Prämie durch einen mit hoher Einmalprämie, ungeachtet steuerrechtlicher Nachteile, kann auf Geldwäsche hindeuten.
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Unwirtschaftliche Vertragsänderungen
Kundenwünsche nach unwirtschaftlichen oder unplausiblen Änderungen des Vertrags könnten ein Versuch sein, Gelder zu waschen.
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Ungewöhnliche Auszahlungsmodalitäten
Der Wunsch nach ungewöhnlichen Auszahlungsmodalitäten kann ein Indiz für den Versuch sein, die Überwachung zu umgehen.
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Viele Versicherungen mit unterschiedlichen Bezugsberechtigten
Das Abschließen vieler Versicherungen mit unterschiedlichen Bezugsberechtigten kann ein Zeichen für
komplexe Geldwäscheschemata sein.
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Bezugsberechtigte ohne persönliche Verbindung
Die Angabe eines Bezugsberechtigten ohne persönliche Verbindung kann auf den Versuch hinweisen, Gelder an Dritte zu transferieren.
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Änderung der Begünstigten ohne Grund
Plötzliche und unbegründete Änderungen des Begünstigten können Teil eines Geldwäscheplans sein.
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Internationale Verbindungen ohne nachvollziehbare Gründe
Wenn Versicherungsnehmer, Versicherte und wirtschaftlich Berechtigte in unterschiedlichen, eventuell risikobehafteten Ländern leben ohne nachvollziehbare Verbindungen, besteht erhöhtes
Risiko.
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Hochwertige Versicherungen, die nicht zur wirtschaftlichen Situation passen
Das Vorhandensein von Versicherungen für hochwertige Vermögensgegenstände, die nicht zum wirtschaftlichen Hintergrund des Kunden passen, kann auf die Verschleierung der Herkunft der
Vermögenswerte hinweisen.
Das Video-Ident-Verfahren stellt eine moderne Methode zur Identitätsverifikation dar, die vor allem im Finanzbereich Einsatz findet. Es existieren bestimmte Szenarien, die bei den ausführenden
Einrichtungen eine verstärkte Aufmerksamkeit erfordern sollten, besonders im Kontext der Geldwäscheprävention und der Betrugsabweh
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Durchführung an öffentlichen Orten
Wenn das Video-Ident-Verfahren an einem öffentlichen Ort durchgeführt wird, z.B. in einem Park, könnte dies auf den Versuch hindeuten, die eigene Identität oder den Standort zu
verschleiern.
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Handeln im Auftrag Dritter
Ein Kunde, der offensichtlich im Auftrag Dritter handelt, könnte Teil eines Versuchs sein, die wahre Identität des Kontoinhabers zu verbergen.
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Unwissenheit über Konteneröffnung
Ein Kunde, der offenkundig nicht weiß, dass durch das Verfahren ein Konto eröffnet wird, könnte manipuliert oder für betrügerische Zwecke eingesetzt werden.
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Ablesen der Antworten
Das offensichtliche Ablesen von Antworten während des Verfahrens kann ein Indikator für fehlende Authentizität oder das Handeln unter Anleitung sein.
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Anweisungen von Dritten
Wenn ein Kunde während des Verfahrens Anweisungen von einem Dritten erhält, deutet dies möglicherweise auf eine gesteuerte oder betrügerische Identitätsfeststellung hin.
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Vorlage gefälschter Ausweisdokumente
Die Vorlage eines offensichtlich gefälschten Ausweisdokuments ist ein eindeutiges Zeichen für Betrugsversuche.
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Nichtübereinstimmung von Person und Ausweisinhaber
Wenn die zu identifizierende Person und der Ausweisinhaber nicht identisch sind, liegt ein klarer Betrugsversuch vor.
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Unplausible Angaben auf dem Ausweisdokument
Angaben, die nicht zur zu identifizierenden Person passen, wie Lichtbild, Geburtsdatum oder Größe, sind Warnsignale für Identitätsbetrug.
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Durchführung unter Vorgabe falscher Gründe
Angaben, das Verfahren im Rahmen eines Marktforschungsauftrages oder als Teil eines Job-Angebots durchzuführen, können Versuche sein, die wahren Motive zu verschleiern.
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Änderung der Kontaktdaten nach Kontoeröffnung
Schnelle Änderungen der Kontaktdaten nach einer Kontoeröffnung können darauf hindeuten, dass die Identität oder Kontrolle über das Konto verschleiert werden soll.
Während der Überprüfung von Dokumenten, die Kunden im Zusammenhang mit unterschiedlichen Geschäftsprozessen wie der Eröffnung von Konten, Beantragung von Krediten oder anderen Finanztransaktionen
vorlegen, ist es wichtig, dass Finanzinstitute und andere betroffene Organisationen bestimmte Warnzeichen beachten. Diese Indikatoren könnten auf ein gestiegenes Risiko für Geldwäsche oder
sonstige betrügerische Handlungen deuten:
- Inhaltliche Unregelmäßigkeiten oder Widersprüche
Dokumente, die Fehler, Widersprüche oder inhaltliche Unstimmigkeiten aufweisen, könnten gefälscht oder manipuliert sein, um die wahren Umstände zu verschleiern.
- Hinweise auf Fälschungen
Jegliche Anzeichen, die darauf hindeuten, dass Dokumente gefälscht sein könnten, erfordern eine gründliche Überprüfung.
- Unplausible Geschäftsunterlagen
Geschäftsunterlagen oder Jahresabschlüsse, die offensichtlich unplausibel oder unstimmig sind, selbst wenn sie von einer externen Partei mit Sachverstand angefertigt wurden, können auf
gefälschte oder manipulierte Daten hinweisen.
- Abweichungen bei Jahresabschlüssen
Wenn die Jahresabschlüsse oder BWAs eines Kunden deutlich von den üblichen Kennzahlen vergleichbarer Unternehmen abweichen, könnte dies ein Hinweis auf finanzielle Unregelmäßigkeiten
sein.
- Widersprüche in Rechnungsdokumenten
Abweichungen zwischen dem Lieferanten und dem Zahlungsempfänger oder zwischen anderen in den Dokumenten angegebenen Informationen können auf Versuche der Verschleierung oder Betrug
hinweisen.
- Abweichungen in Vertrags- und Rechnungsdokumenten
Unterschiede in Preis- und/oder Mengenangaben zwischen korrespondierenden Dokumenten sollten genau geprüft werden.
- Unstimmigkeiten in Transaktionsplausibilisierungen
Wenn die Angaben in Rechnungsdokumenten nicht mit den Details der zugehörigen Transaktion übereinstimmen, ist Vorsicht geboten.
- Vage formulierte Verträge
Verträge, die auffällig vage formuliert sind oder generelle und unspezifische Angaben enthalten, können darauf hindeuten, dass versucht wird, tatsächliche Vertragsbedingungen zu
verschleiern.
- Undurchsichtige Vertragskonstruktionen
Komplexe oder undurchsichtige Vertragskonstruktionen, besonders wenn sie ohne erkennbaren Grund vorgelegt werden, können Teil von Versuchen sein, die wahre Natur eines Geschäfts zu
verbergen.
- Vage oder fehlende Angaben zu Sicherheiten
Darlehensverträge, die keine oder nur vage Angaben zu Sicherheiten enthalten, widersprechen der gängigen Praxis und können betrügerische Absichten verschleiern.
- Unnötig komplexe Darlehensverträge
Übermäßig komplexe Vertragsstrukturen können darauf abzielen, Prüfprozesse zu umgehen oder zu erschweren.
Im Aktien- und Wertpapiergeschäft existieren bestimmte Hinweise, die bei Banken und anderen Marktbeteiligten eine gesteigerte Wachsamkeit erfordern sollten, um das Geldwäscherisiko zu reduzieren:
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Komplexe oder unplausible Geschäfte
Wertpapiertransaktionen, die außergewöhnlich komplex sind oder wirtschaftlich keinen Sinn ergeben, können auf den Versuch hindeuten, die Herkunft von Geldern zu verschleiern.
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Ungewöhnliche Übertragungen ohne Gegenleistung
Übertragungen von Vermögensgegenständen, insbesondere bei Änderungen der wirtschaftlich Berechtigten ohne erkennbare Gegenleistung, können ein Indikator für Versuche sein, Vermögenswerte zu
waschen.
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Kauf und schnelle Auflösung von längerfristigen Wertpapieren
Kunden, die wiederholt in längerfristige Wertpapiere investieren und diese kurz darauf wieder auflösen – ungeachtet etwaiger hoher Kosten oder Strafgebühren – könnten versuchen,
Geldwäscheaktivitäten zu verschleiern.
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Barzahlungskäufe von Wertpapieren
Der Kauf von Wertpapieren gegen Barzahlung, insbesondere in signifikanter Höhe, gefolgt von einem zeitnahen Verkauf, kann ein Mittel sein, um Bargeld in den Finanzkreislauf
einzuschleusen.
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Briefkastenfirmen und bargeldintensive Unternehmen
Wenn eine Briefkastenfirma wesentliche Anteile an bargeldintensiven Unternehmen erwirbt, kann dies Teil einer Strategie sein, Gelder aus dubiosen Quellen zu legitimieren.
Im Bereich des Zahlungsverkehrs gibt es verschiedene Verhaltensweisen und Transaktionsmuster, die bei Banken und Finanzdienstleistern besondere Aufmerksamkeit verlangen, da sie ein potentielles
Risiko für Geldwäsche und die Finanzierung von Terrorismus darstellen können:
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"Smurfing" oder Aufteilung in Teilbeträge
Die Strategie, größere Geldsummen in kleinere Beträge aufzuteilen, die knapp unterhalb von Meldegrenzen liegen, um Aufmerksamkeit zu vermeiden, ist ein klassisches Zeichen für
Geldwäsche.
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Angekündigte große Summen in kleinen Beträgen
Die Ankündigung großer Geldtransfers, die dann in kleineren Beträgen überwiesen werden, kann ein Versuch sein, Überwachungssysteme zu umgehen.
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Ungewöhnliche Überweisungshöhen
Transaktionen, die im Vergleich zum wirtschaftlichen Hintergrund der handelnden Person ungewöhnlich oder nicht plausibel erscheinen, sollten näher untersucht werden.
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Auffällige Transaktionsmuster
Erkennbare Muster, die vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Aktivitäten einer Person oder Firma ungewöhnlich erscheinen, können auf Geldwäsche hinweisen.
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Branchenunübliche Transaktionen auf Firmenkonten
Transaktionen, die erkennbar nicht branchenüblich sind, bedürfen einer genaueren Prüfung, um den wahren Zweck zu ermitteln.
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Hohe Transaktionsanzahl im Vergleich zu ähnlichen Unternehmen
Eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Transaktionen kann ein Indikator für Geldwäscheaktivitäten sein.
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Alter/wirtschaftlicher Hintergrund passt nicht zur Transaktion
Wenn das Alter oder der wirtschaftliche Hintergrund eines Kunden nicht zu den getätigten Transaktionen passt, kann dies auf Strohmannaktivitäten hindeuten.
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Kontovollmacht ohne nachvollziehbare Beziehung
Die Erteilung einer Kontovollmacht an Personen ohne erkennbare Verbindung zum Kontoinhaber kann ein Versuch sein, die wahre Kontrolle zu verschleiern.
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Überweisungen von Geschäftskonten an Privatkonten ohne Geschäftsbezug
Solche Überweisungen können auf Versuche hinweisen, private Ausgaben unrechtmäßig als geschäftliche Ausgaben darzustellen.
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Bankinterne Verrechnungskonten für Zahlungen
Die Bitte um Zahlungsabwicklung über interne Verrechnungskonten kann auf den Wunsch hindeuten, Transaktionen weniger
transparent zu machen.
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Häufige Transfers zwischen Konten desselben Kunden
Häufige interne Geldtransfers ohne erkennbaren wirtschaftlichen Zweck können auf "Layering", eine Phase der Geldwäsche, hinweisen.
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Auffällige Überweisungen gefolgt von Barverfügungen oder Weiterleitungen
Dieses Muster kann darauf hindeuten, dass versucht wird, die Herkunft von Geldern zu verschleiern.
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Hohe Gutschriften gefolgt von Auslandsüberweisungen
Große Einzahlungen, die schnell ins Ausland weitergeleitet werden, können ein Zeichen für das "Layering"-Stadium der Geldwäsche sein.
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Häufige Gutschriften mit abweichenden Empfängernamen
Regelmäßige Einzahlungen, bei denen der Empfängernamen nicht mit dem Kontoinhaber übereinstimmt, können auf eine missbräuchliche Nutzung des Kontos hinweisen.
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Regelmäßig wechselnde Angaben zum Zahlungsempfänger bei Lastschrifteinzügen
Wechselnde Angaben können ein Versuch sein, die wahre Natur der Transaktionen zu verschleiern.
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Transaktionen im Zusammenhang mit Kryptowerten
Eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Transaktionen im Kryptobereich, die nicht zur bisherigen Nutzung des Kontos passen, kann auf das Bestreben hindeuten, Gewinne aus kriminellen Aktivitäten zu
waschen.
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Ungewöhnliche oder nicht plausible Verwendungszwecke
Verwendungszwecke, die ungewöhnlich, nicht plausibel oder inhaltlich auffällig sind, können ein Indiz für Versuche sein, die wahren Hintergründe einer Transaktion zu verschleiern.
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Wiederholte fragwürdige Zahlungseingänge
Zahlungseingänge mit auffälligem Verwendungszweck, die vom Kunden nicht plausibel erklärt werden können, deuten möglicherweise
auf ungewöhnliche oder unerlaubte Aktivitäten hin.
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Transaktionen mit Verwendungszweck "Darlehen
Wiederholte Überweisungen, die als Darlehen oder Rückzahlungen deklariert sind, ohne dass diese im Einklang mit dem wirtschaftlichen Hintergrund des Kunden stehen, erfordern genauere
Untersuchungen.
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Wiederkehrende Kunden- und Rechnungsnummern
Transaktionen, bei denen sich Kunden- und Rechnungsnummern laufend wiederholen und unterschiedlichen Transaktionspartnern zugeordnet wurden, könnten auf strukturierte Zahlungsströme
hinweisen.
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Fehlende Rechnungs- oder Kundennummern
Die Begleichung von Rechnungen ohne Angabe von Rechnungs- oder Kundennummern kann den Versuch darstellen, den Ursprung oder Zweck
der Transaktion zu verschleiern.
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Zahlungen, die nicht zum Geschäftszweck passen
Unternehmen, die Zahlungen für den Verkauf von Waren erhalten, welche nicht zu ihrem Geschäftszweck passen, könnten in Geldwäscheaktivitäten verwickelt sein.
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Privatpersonen mit unpassenden Verkaufstransaktionen
Häufige Zahlungen an Privatpersonen für den Verkauf von Waren, die nicht zum Hintergrund des Kunden passen, sollten hinterfragt werden.
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Ähnliche Verwendungszweckangaben aus dem Ausland
Gutschriften aus dem Ausland mit ähnlichen Verwendungszwecken können auf koordinierte Aktivitäten hinweisen.
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Unspezifische Verwendungszwecke
Verwendungszwecke wie „for goods“ oder „for equipment“, die unspezifisch sind, können auf den Versuch hindeuten, den wahren Grund der Transaktion zu verschleiern.
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Transaktionen über Transitkonten
Die Nutzung von Transitkonten mit unspezifischen Verwendungszwecken kann ein Mittel sein, um Geldflüsse weniger transparent zu machen.
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Verwendungszwecke, die nicht zur wirtschaftlichen Situation passen
Angaben, die darauf hinweisen, dass der Kunde Versicherungen für hochpreisige Gegenstände hält, die nicht zu seiner wirtschaftlichen Situation passen, erfordern eine Überprüfung.
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Hinweise auf Hawala-Banking
Verwendungszweckangaben, die auf Hawala-Banking hindeuten könnten, wie spezifische Begriffe oder Zahlenfolgen, die eine ausländische Telefonnummer repräsentieren, weisen auf alternative
Überweisungssysteme hin, die außerhalb des regulären Bankensystems operieren.